«Der Verkehr muss zwingend nachhaltiger gestaltet werden, doch das Ziel des Verursacherprinzips wird auf Schweizer Strassen bei weitem verfehlt», stellt VCS-Geschäftsführer Anders Gautschi fest. Im Mobility Pricing sieht der VCS ein geeignetes Instrument, um die Grundsätze der Kostenwahrheit und des Verursacherprinzips umzusetzen.
Heute ist der motorisierte Verkehr vergleichsweise günstig, sodass immer mehr Leute in der Schweiz im Auto unterwegs sind. In der Folge steigen die externen Kosten des motorisierten Individualverkehrs Verkehrs immer weiter an, mittlerweile auf knapp 10 Mrd. Franken pro Jahr – Kosten für Schäden an Umwelt und Gesundheit durch Luftverschmutzung, Lärm, Klimaeffekte oder Bodenbelastung, die oft die Allgemeinheit übernimmt.
Chance für neue Preisgestaltung
Die Einführung von Mobility Pricing sieht der VCS als Chance, den Verkehr nachhaltiger zu gestalten: Die Steuerung der Nachfrage über den Preis ist eines der wirkungsvollsten Mittel. Dass Verkehrsteilnehmende ihr Verhalten verändern, wenn sie für die Kosten ihrer Mobilität aufkommen müssen, hat eine jüngst veröffentliche Studie von drei Schweizer Universitäten belegt (signifikante Reduktion der externen Kosten um 5,1 Prozent).
Preislich richtig ausgestaltet, ermöglicht Mobility Pricing nämlich eine Verlagerung auf die öffentlichen Verkehrsmittel und auf den Fuss- und Veloverkehr wie auch eine bessere Auslastung der Infrastruktur. Bereits mehrere Länder haben das Instrument erfolgreich umgesetzt. Auch in der Schweiz haben verschiedene Regionen dem Bund signalisiert, Mobility-Pricing im Rahmen von Pilotprojekten erproben zu wollen. Der VCS ist überzeugt, dass die vom Bundesrat vorgeschlagenen Pilotversuche eine gute Gelegenheit bieten, das Mobility Pricing zu optimieren, allfällige Mängel zu erkennen und zu beheben.