Elektromobilität & Energiemangel

Elektroautos sind auch in der Energiekrise Teil der Lösung – nicht des Problems

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Bern

Ein drohender Energiemangel treibt die Schweiz derzeit um. Hauptsächlich mangelndes und teures Gas sowie altersschwache Atomkraftwerke gefährden die Versorgungssicherheit. Darob beginnen rückwärtsgerichtete Kräfte die Transformation der Mobilität lautstark in Frage zu stellen. Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz stellt richtig: Der Fossilausstieg im Verkehr ist überfällig.

Die aktuelle Energiekrise ist eine Krise der atomaren und fossilen Energie, sagt VCS-Präsident Ruedi Blumer: «Wir müssen die Abhängigkeit von Öl-, Gas- und Atomstrom durch weniger Verbrauch überwinden – endlich auch im Mobilitätsbereich. Am besten zu Fuss, durch die häufigere Nutzung des Fahrrads und des öffentlichen Verkehrs. Zudem müssen die erneuerbaren Energien viel schneller und stärker ausgebaut werden.» Der Schritt in die elektrisch angetriebene Mobilität, basierend auf erneuerbaren Energien, ist Teil des Wandels. Nur so lassen sich in kommenden Jahren ähnliche Versorgungsengpässe vermeiden.

Effiziente E-Autos sind kein Treiber des Energiemangels

Der Anteil der Elektroautos am Stromverbrauch beträgt gemäss BFE aktuell ganze 0,3 Prozent. Wenn der gesamte Autobestand der Schweiz auf einen Schlag durch Elektroautos ersetzt würde, stiege der Schweizer Stromverbrauch um 15 Prozent. Weil ein Verbrenner-Auto aber 3 mal mehr Energie verbraucht als ein E-Auto, würde der Gesamtenergieverbrauch der Schweiz deutlich sinken.

Elektroautos können zudem künftig als Stromspeicher einen wichtigen Beitrag zum Ausgleich von Stromproduktion und Verbrauch leisten. Solche Autos können, wenn sie an einer entsprechenden Ladestation angeschlossen sind, bei Bedarf Strom aus der Batterie wieder ins Netz einspeisen. Das parkierte Auto würde so gleichsam zur Batterie auf Rädern.

Statt Elektroautos auszubremsen, muss der Verkauf von Verbrenner-Fahrzeugen (dazu gehören auch die Hybrid-Fahrzeuge) so rasch wie möglich auslaufen. Bei einer durchschnittlichen Betriebsdauer von 18 Jahren kann die Abhängigkeit von Erdölimporten darum selbst bei einem raschen Verkaufsstopp nur langsam abgebaut werden.

Gefragt sind auch weitere technische Verbesserungen der Elektro-Fahrzeuge. Der energieverschwenderische Trend zu immer grösseren und schwereren Autos zeigt sich auch bei Elektroautos. Umweltschonender und kostengünstiger ist es, mit der Umstellung auf die Elektromobilität auf kleinere, leichtere und effizientere Fahrzeuge zu setzen und die Anzahl der Autos zu reduzieren, z.B. durch Carpooling oder -sharing.

 

Weitere Informationen

Ruedi Blumer, VCS-Präsident, 079 465 43 07

VCS Medienstelle, Tel. 079 708 05 36, medien@verkehrsclub.ch

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