Trendsetter-Städte in Europa

Ein Blick über die Landesgrenze hinaus lohnt sich. Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit ist längst mehr als eine Vision.
Die folgende Auswahl an Beispielen zeigt, dass Tempo 30 mehr und mehr als flächendeckende Massnahme in europäischen Städten geplant und umgesetzt wird.

Helsinki
Bilbao
Palma de Mallorca
Paris
Berlin
Helsinki

Beispiel Helsinki

(600‘000 Einwohner)

Helsinki vermeldete für das Jahr 2019 null getötete Fussgänger, Velofahrerinnen und Kinder.

Die «Vision Zero» wurde Realität dank kontinuierlicher Sicherheitsarbeit, die sich an den verletzlichen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern orientiert.

In Helsinki gilt auf allen Strassen in Wohngebieten und im Stadtzentrum 30 km/h als Tempolimit – auf einigen wenigen innerstädtischen Hauptstrassen sind es 40 km/h.

Bilbao

Beispiel Bilbao

(300‘000 Einwohner)

Als erste Grossstadt führte Bilbao am 22. September 2020 flächendeckend Tempo 30 ein.

Die Zahl schwerer Unfälle ist seither deutlich zurückgegangen.

Palma de Mallorca

Beispiel Palma de Mallorca

(420‘000 Einwohner)

Seit dem 21. Oktober 2020 gilt Tempo 30 auf 90 % des Strassennetzes in Palma.

Die Ortseinfahrt wurde entsprechend signalisiert.

Tempo 30 gilt überall, wo keine andere Höchstgeschwindigkeit signalisiert ist.

Paris

Beispiel Paris

(2 Mio. Einwohner)

Bereits heute decken Tempo-30-Zonen etwa 60 % des Stadtgebietes ab.

Die Bürgermeisterin von Paris plant «le 30 km/h généralisé».

Ihr Ziel ist es, die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h auf ganz Paris auszudehnen, mit Ausnahme der Ringstrasse und der Fussgängerzonen.

Berlin

Beispiel Berlin

(3,7 Mio. Einwohner)

Tempo 30 gilt in Berlin heute auf rund 80 Prozent aller Strassen: auf fast allen Nebenstrassen (rund 4000 Kilometer) und auf mehr als 10 Prozent der Hauptverkehrsstrassen (1500 Kilometer), insbesondere vor Kitas, Schulen, Krankenhäusern und an Gefahrenstellen.

In der Begleitforschung konnte aufgezeigt werden, dass allein durch die Signalisation mit Tempo 30 – ohne bauliche Begleitmassnahmen – auf den Hauptverkehrsachsen die mittleren Geschwindigkeiten um bis zu 16 km/h reduziert werden konnten. Je länger der Versuch mit der Temporeduktion dauerte, umso mehr stieg die Akzeptanz in der Bevölkerung.

«Die Gründe für diese Anordnungen sind: Verkehrssicherheit, Lärmreduzierung und Luftreinhaltung – meistens eine Kombination daraus. Warum? Ganz klar: Weil eine sicherere, leisere und sauberere Stadt lebenswerter für alle ist.»

Quelle: Berlin, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. 2020. Aktion Hauptstadtluft

EU-Parlament für Tempo 30

In ihrem Beschluss vom 6. Oktober 2021 fordert das EU-Parlament die Kommission und Mitgliedstaaten dazu auf, sich für eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde in Wohngebieten und auf allen Strassen, wo besonders viele Radfahrer und Fußgänger unterwegs sind, einsetzen.

Trendsetterland Niederlande

(17 Mio. Einwohner)

Im Oktober 2020 stimmte das Abgeordnetenhaus der Niederlande dem Plan zu, Tempo 30 als Standard-Geschwindigkeit im Siedlungsgebiet einzuführen.

 «30 is the new 50: the Dutch reduce the default speed limit nation-wide. In The Netherlands, 30km/h will be the norm on all streets in built-up areas. On Tuesday, 27 October 2020, a majority in the House of Representatives approved a plan to introduce a standard limit of 30km/h in built-up areas, instead of 50km/h being currently the norm. The objective is to reduce road casualties, specifically in areas with schools and strong concentration of children.»

Quelle: European Cyclist’s Federation ECF

Trendsetterland Spanien

(47 Mio. Einwohner)

Als erstes Land in Europa führt Spanien Tempo 30 als neue Regelgeschwindigkeit ein. Seit dem 11. Mai 2021 ist in Spaniens Städten Tempo 30 die Norm, Tempo 50 die Ausnahme.

Weiterhin Tempo 50 ist erlaubt auf Strassen mit mehr als einer Fahrspur pro Richtung oder wenn eine Fahrbahn ausschliesslich vom öffentlichen Verkehr benutzt wird. Maximal 20 km/h sind erlaubt auf Strassen ohne Niveauunterschied (ohne Trottoir). Tempo 30 gilt somit neu auf 70-80% aller städtischen Strassen.

Im Jahr 2019 verunglückten in Spanien 509 Menschen im städtischen Straßenverkehr tödlich. Nach den Worten von Pere Navarro, Leiter des spanischen Straßenverkehrsamtes DGT wird diese Senkung der Geschwindigkeit den städtischen Behörden ermöglichen, freundlichere, menschlichere Städte zu schaffen, in denen verschiedene Verkehrsteilnehmer sicherer koexistieren können. Proteste dagegen gab es kaum.

Diese Seite wird nur mit JavaScript korrekt dargestellt. Bitte schalten Sie JavaScript in Ihrem Browser ein!
.hausformat | Webdesign, TYPO3, 3D Animation, Video, Game, Print