Frauen-EM 2025: Die UEFA muss sich für nachhaltige Mobilität einsetzen
In wenigen Tagen beginnt die Fussball-Europameisterschaft der Frauen. Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz und die europäische Organisation Transport & Environment fordern von der UEFA eine Reiserichtlinie, die Nationalteams verpflichtet, bei An- und Weiterreisen innerhalb des Gastgeberlandes mit Zug und Bus zu reisen.
Die Schweiz steht vor dem grössten Frauensportanlass ihrer Geschichte: Vom 2. bis 27. Juli 2025 findet die Frauenfussball-EM in acht Schweizer Städten statt. Gemeinsam mit der europäischen Organisation Transport & Environment (T&E) fordert der VCS die UEFA auf, nachhaltige Mobilität bei Grossveranstaltungen stärker zu fördern. «Der Verkehr verursacht rund 80 Prozent des CO2-Fussabdrucks des Turniers. Auch wenn der grösste Teil der Emissionen durch die Anreise des Publikums entsteht, können die Nationalteams mit gutem Beispiel vorangehen», erklärt Jelena Filipovic, Co-Präsidentin des VCS.
Die Teams aus Deutschland, Portugal, Belgien, Frankreich und den Niederlanden werden für Reisen innerhalb der Schweiz auf Zug und Bus setzen. Dennoch fordern VCS und T&E von der UEFA mehr Engagement: Der europäische Fussballverband soll festlegen, dass Teams bei Reisen bis zu einer gewissen Distanz oder Reisedauer den Landweg wählen müssen – sowohl bei der Anreise als auch bei Reisen innerhalb des Gastgeberlandes.
Bis zu 84 Prozent weniger Emissionen
Szenarien zeigen die Wirkung einer solchen Reiserichtlinie. Würden alle Teams auf den Zug umsteigen, sofern ihr Ziel in weniger als sechs Zugstunden erreichbar ist, könnten die transportbedingten Emissionen beim Turnier um 15 Prozent reduziert werden. Bei einer Grenze von zehn Stunden wären es bereits 32 Prozent, bei 14 Stunden gar 50 Prozent. Wenn alle Teams – mit Ausnahme Islands – auf das Flugzeug verzichten würden, könnten sogar 84 Prozent der Emissionen vermieden werden.
Eine klare Reiserichtlinie, welche den Landweg bei kürzeren Distanzen oder Reisezeiten vorschreibt, ist keine Utopie. «Die französische Nationalmannschaft hat bereits die Schwelle erhöht, unterhalb derer sie nicht mehr fliegt. Eine solche Politik würde jene Teams belohnen, die bereits heute Verantwortung übernehmen – und sie würde ein starkes Zeichen an die Fussballfans weltweit senden», erklärt Aiza Rodrigues Akhtar, Kampagnenverantwortliche bei T&E.
Vorbildliche Angebote für Zuschauerinnen und Zuschauer
Der VCS und T&E begrüssen die Bemühungen anlässlich der Frauen-EM in der Schweiz, dem Publikum eine nachhaltige Anreise zu ermöglichen; etwa den ÖV, der im Eintrittsticket inbegriffen ist. Beide Verbände erwarten jedoch auch mehr Engagement von den teilnehmenden Nationalteams – sowohl bei Frauen- wie Männerturnieren. T&E hatte ähnliche Kritik bereits bei der letztjährigen Männer-EM in Deutschland geäussert.
Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:
- Jelena Filipovic, Co-Präsidentin VCS Schweiz, 079 289 06 41
- Medienstelle VCS, 079 708 05 36, medien@verkehrsclub.ch