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Studie belegt: Immer mehr Autos mit gefährlichen XXL-Fronten unterwegs

Eine neue Studie der europäischen Umweltorganisation Transport & Environment T&E zeigt: Die Motorhauben neuer Autos werden immer gewaltiger und gefährlicher. Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz betrachtet den Trend zu immer mehr Pick-ups und SUVs mit entsprechender Sorge und fordert Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Die immer höheren Autofronten sind insbesondere für Kinder ein Risiko.

Gemäss der europaweiten Erhebung von T&E lag die durchschnittliche Motorhaubenhöhe 2024 bei fast 84 cm – 2010 waren es noch knapp 77 cm. Die Fronten der mächtigsten Pick-ups und SUVs messen derzeit bisweilen gar gegen 1,40 Meter und sind Todesfallen für Fussgängerinnen und Fussgänger.

Situation in der Schweiz klären und Massnahmen prüfen

Der VCS fordert, dass Massnahmen gegen überdimensionierte Autos ergriffen werden. Auch angesichts einer Comparis-Erhebung, die bei den Verkäufen 2024 fast 56 Prozent neue SUVs ausweist. Damit gehört die Schweiz zusammen mit den USA zu den Spitzenreitern hinsichtlich neu zugelassener SUVs.

VCS-Zentralvorstandsmitglied Brenda Tuosto, Nationalrätin SP/VD will Klarheit über die aktuelle Ausgangslage und reicht eine Interpellation ein: «Wir müssen wissen, wie viele Fahrzeuge mit XXL-Fronten auf Schweizer Strassen unterwegs sind und was der Bund zur Verbesserung der Verkehrssicherheit tut. Zu prüfen ist auch, ob ein Verbot oder Einfuhrstopp für besonders überdimensionierte und gefährliche Fahrzeuge nötig ist.»

Persönliche Sicherheit auf Kosten der anderen

Die T&E-Studie zeigt deutlich: Der anhaltende Trend zu immer grösseren Autos gefährdet die anderen Verkehrsteilnehmenden. Wer mit einem Auto mit einer hohen Front einen Menschen anfährt, verletzt oft lebenswichtige Organe im Oberkörper des Opfers. Das Risiko, bei einer Kollision überfahren zu werden, nimmt ebenfalls zu. Weiter belegen Tests, dass Fahrerinnen und Fahrer von besonders hohen Fahrzeugen Kinder, die direkt vor dem Fahrzeug stehen, teils gar nicht sehen können. Im Falle eines Zusammenstosses drohen einem Kind schwere Kopfverletzungen.

Die erhöhte Sitzposition in SUVs vermittelt vielen Fahrerinnen und Fahrern ein besseres Sicherheitsgefühl. Doch diese Wahrnehmung trügt, sagt Michael Rytz, Projektleiter Verkehrssicherheit beim VCS: «Die Studie belegt klar, dass die gefühlte Eigensicherheit einem sehr hohen Risiko für andere Verkehrsteilnehmende gegenübersteht. Besonders gefährdet sind Kinder. Den meisten Fahrerinnen und Fahrern solcher Fahrzeuge ist dies gar nicht bewusst.»

T&E fordert derweil, dass die EU eine Höhenlimite von 85 cm für neue Fahrzeuge einführt. Ferner regt T&E an, dass Steuern und insbesondere auch Parkplatzgebühren künftig stärker an Gewicht und Grösse der Fahrzeuge gekoppelt werden.

 

Weitere Informationen:

 

Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:

  • Brenda Tuosto, Mitglied Zentralvorstand und Nationalrätin SP/VD, 079 509 58 37
  • Michael Rytz, Projektleiter Verkehrssicherheit, 031 328 58 60
  • Medienstelle VCS, 079 708 05 36, medien@verkehrsclub.ch