VCS-Delegierte fordern Kurswechsel – Kein Autobahn-Ausbau durch die Hintertür
Im Rahmen ihrer jährlichen Versammlung haben die 65 Delegierten des VCS Verkehrs-Club der Schweiz eine Resolution verabschiedet, welche den Bundesrat in die Pflicht nimmt: Statt Milliarden in den klimaschädlichen Ausbau von Autobahnen zu versenken, braucht es jetzt eine radikale Verkehrswende hin zu mehr Klimaverträglichkeit.
Trotz des klaren Neins im vergangenen November lässt sich die rückwärtsgewandte Autolobby nicht beirren und träumt weiterhin überholte Asphalt-Phantasien. Mit dem Basler Rhein- und dem St. Galler Rosenbergtunnel sollen Projekte wiederbelebt werden, welche die Stimmenden längst beerdigt haben. VCS-Co-Präsidentin Jelena Filipovic bringt es auf den Punkt: «Die Schweiz braucht keine Betonpolitik von gestern, sondern endlich einen radikalen Kurswechsel. So wie es dem Willen der Bevölkerung entspricht. Raus aus der Sackgasse – hin zu einer Mobilität mit Zukunft. Und zwar jetzt!“
Die VCS-Delegierten erwarten vom Bundesrat ein klares Bekenntnis zur Verkehrswende; zu Land wie auch in der Luft und mit deutlich mehr Tempo, Konsequenz und Weitsicht. Die VCS-Delegierten fordern darum in ihrer Resolution:
- Keine Verschwendung von Ressourcen: Die Planungs- und Baukapazitäten müssen statt für den Strassenbau konsequent für Bahn-Infrastrukturen sowie Bus, Tram, Velo und Fussverkehr genutzt werden.
- Höherer Bundesanteil an Agglomerationsprogramme im Bereich öffentlicher Verkehr, Fuss- und Veloverkehr. Die Kantone müssen ihre Projekte rascher planen und umsetzen können.
- Die umgehende Einführung einer wirksamen CO2-Abgabe auf Flugtickets: Der Luftverkehr wird heute steuerlich weitgehend privilegiert – eine wirksame CO₂-Abgabe auf Flugtickets ist zum Ausgleich längst überfällig. Die Einnahmen müssen zweckgebunden in den öffentlichen Verkehr, insbesondere den internationalen Bahnverkehr fliessen.
- Der Bahninfrastrukturfonds ist mit substanziell mehr Mitteln für den Ausbau und Unterhalt des Bahnnetzes auszustatten.
Die VCS-Delegierten verurteilten den beispiellosen Sparkurs des Bundes als klimapolitisches Fiasko: Statt in eine zukunftsfähige, nachhaltige Mobilität zu investieren, wird der öffentliche Verkehr systematisch ausgebremst. Die jahrelangen Verzögerungen bei dringend nötigen Bahnausbauten und der drohende Kahlschlag im regionalen Personenverkehr seien verantwortungslos – gerade in der Klimakrise, so der Tenor an der VCS-Delegiertenversammlung.
Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:
- Jelena Filipovic, Co-Präsidentin VCS Schweiz, 079 289 06 41
- Stéphanie Penher, VCS-Geschäftsführerin, 079 711 19 15
- Medienstelle VCS, 079 708 05 36, medien@verkehrsclub.ch