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Drei Kinder auf dem Schulweg
Adobe Stock/Pixel Shot

Mobilitätskonzepte werden oft von den Gemeinden oder den Eltern nachgefragt und ermöglichen es, die Sicherheit im Strassenverkehr aus der Perspektive der Schulwege anzugehen. Der partizipative Ansatz befragt Kinder zu ihren Gewohnheiten, aber auch dazu, wie gut oder schlecht sie sich auf dem Schulweg fühlen. Eltern, Lehrpersonen und die Gemeinde ergänzen die Bestandesaufnahme und tragen damit zum Verständnis der räumlichen Gegebenheiten und der Mobilitätsgewohnheiten bei. Deutlich werden dabei auch Gründe, sich gegen einen Schulweg zu Fuss oder mit dem Velo zu entscheiden. 

Auf dieser Grundlage arbeitet der VCS Empfehlungen für die Verbesserung der Sicherheit aus. «Manchmal geht es darum, ein Trottoir zu verbreitern, die Sichtbarkeit eines Fussgängerstreifens zu erhöhen oder eine Schulstrasse einzurichten», sagt Emilie Roux, Projektleiterin VCS Mobilitätskonzeptes Schule.

Bleibende Verbesserungen

Oberstes Ziel eines VCS Mobilitätskonzepts Schule ist immer, die Sicherheit rund um eine Schulanlage zu erhöhen. Im Genfer Dorf Dardagny ging der Impuls vom Elternverein aus. «Der Wunsch nach einem Verkehrsdienst wird seit Jahren immer wieder geäussert», sagt Vize-Gemeindepräsidentin Emilienne Hutin Zumbach. Die Gemeinde kannte die Probleme, wollte aber eine nachhaltigere Lösung: «Verkehrsdienste sind zwar eine gute Sache, aber eben nur gerade dann, wenn die Kinder zur Schule oder nach Hause gehen. Unser Anliegen waren sichere Wege zu jeder Zeit, auch am Abend und am Wochenende.»

Deshalb wurde 2021 ein VCS Mobilitätskonzept Schule bestellt, das verschiedene heikle Stellen ausmachen konnte. Handeln musste man vor allem bei der Schule La Plaine. Sie liegt direkt an einer stark befahrenen Kantonsstrasse und an der Bushaltestelle ist es gefährlich. In seiner Analyse empfahl der VCS, die Geschwindigkeit auf 30 km/h zu beschränken, das Trottoir zu verbreitern und die Bushaltestelle so zu gestalten, dass keine Fahrzeuge am stehenden Bus vorbeikommen. «Wir gingen davon aus, eine Haltestelle, an der die Fahrzeuge hinter dem Bus warten müssen, sei chancenlos, aber weil die Einführung von Tempo 30 aufgrund einer kantonalen Verfügung zurzeit ausgesetzt ist, musste das Verkehrsamt diese Option prüfen», erklärt Hutin Zumbach. 

Fachwissen trägt Früchte 

Zusätzlich zum Bericht des VCS waren die Haltestellen an die Anforderungen des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes anzupassen, so dass die kantonalen Behörden die Neugestaltung schliesslich akzeptierten (und finanzierten!). Auch die anderen Haltestellen im Dorf wurden verbreitert, was den Verkehrsfluss verlangsamt und ihn sicherer gemacht hat. Nun passen sich nach und nach auch die Gewohnheiten der Kinder an. Eltern und Gemeinde sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Das Beispiel von Dardagny ist nur eines von vielen. Der VCS bietet Fachwissen und Begleitung bei Strassenraumplanungen in Zusammenarbeit mit den direkt Betroffenen in der ganzen Schweiz an. Für kleine Gemeinden ist diese Unterstützung besonders wertvoll und verhilft auch ambitionierten Projekten zum Durchbruch. «Die Kenntnisse, das Fachwissen und die Erfahrung, von denen man im Rahmen eines VCS Mobilitätskonzepts Schule profitiert, ergeben eine effiziente Toolbox auch für andere Vorhaben im Hinblick auf ein sicheres und lebenswertes Dorf», schliesst Hutin Zumbach. Ein vergleichbarer Ansatz zusammen mit der älteren Bevölkerung könnte folgen, sobald die Finanzen es erlauben.

Mehr über die VCS Mobilitätskonzepte Schule erfahren: mobilitaetskonzept-schule.ch