
682 Bäume für den Strassenausbau in Affoltern?
Sicher nicht!
Vor rund vier Jahren ist der Kanton Zürich mit dem Plan, ein massives Strassenausbauprojekt samt Rosengartentunnel mit einem Tram-Ausbau zu kaschieren, hochkant gescheitert. Lektion gelernt? Offenbar nicht wirklich. Die Botschaft des Souveräns war klar: Tramausbauten in Zürich wird es nur noch geben, wenn es sich dabei um gut in die Siedlungsstruktur eingebettete Projekte handelt, die wirklich den Umstieg vom Auto auf den ÖV befördern und den öffentlichen Raum aufwerten. Doch nun weht der Hauch des Rosengarten-Unsinns an der Wehntalerstrasse.
Mehr Kapazität für den Autoverkehr - zulasten der Quartierbevölkerung
Fangen wir beim Konzept für den Autoverkehr an: Die Unterlagen deuten darauf hin, dass nach dem Bau der Tramlinie die wichtigen Kreuzungen fit gemacht werden, um noch mehr Autoverkehr bewältigen zu können als heute ohne Tram. Das heisst: statt weniger Autoverkehr dank Umsteigen aufs Tram noch mehr Autoverkehr. Am Zehntenhausplatz wird der Autoverkehr sogar durch ein Quartierzentrum gelenkt, damit alle drei (!) Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr (mIV) leistungssteigernd weiter- betrieben werden können.
682 Bäume stehen im Weg
Natürlich beansprucht eine sol- che Fehlplanung auch mehr öffentlichen Raum: Die Strasse wird auf der ganzen Länge von vier Kilometern um 6 bis 6,6 Me- ter verbreitert. Pech, dass dem 682 Bäume im Weg stehen. Es droht die wohl grösste Baum- fällaktion der letzten Jahrzehnte in der Stadt Zürich.
Grösste Baumfällaktion seit Jahrzehnten
Natürlich beansprucht eine solche Fehlplanung auch mehr öffentlichen Raum: Die Strasse wird auf der ganzen Länge von vier Kilometern verbreitert. Pech, dass dem 682 Bäume im Weg stehen. Es droht die wohl grösste Baumfällaktion der letzten Jahrzehnte in der Stadt Zürich.
Die Strasse tangiert alle umliegenden Wohn- und Gewerbeliegenschaften
Natürlich beansprucht eine solche Fehlplanung massiv mehr öffentlichen Raum: Die Strasse wird auf der ganzen Länge von vier Kilometern verbreitert. Pech, dass dem 682 Bäume im Weg stehen. Es droht die wohl grösste Baumfällaktion der letzten Jahrzehnte in der Stadt Zürich.
Die Verbreiterung des Strassenraums tangiert aber auch privates Grundeigentum, vielfach von Genossenschaften. Rücksichtslos will man Vorplätze, Vorgärten, Parkplätze, Raum fürs Gewerbe oder Cafés zubetonieren. Von den Trottoirs aus kann man in Zukunft direkt in die Parterrewohnungen hineinschauen, weil die Strasse direkt an die Häuser heranrückt.
Keine Lärmsanierung
Zwar betont die Stadtregierung, dass sie die Lärmsanierung an den städtiscnen Strassen mit höchster Priorität vorantreiben will. Genau hier aber, wo tausende von Anwohner:innen von Lärmgrenzwertüberschreitungen tangiert sind, wird die wirksamste Massnahme - Tempo 30 - nicht signalisiert. Die Bewohnerschaft von 292 Gebäuden – also wohl mehrere tausend Personen – werden damit weiterhin übermässigem Lärm ausgesetzt sein.
Wichtige Veloroute ungenügend ausgestaltet
Der mangelhafte Lärmschutz ist der Stadt aber sehr wohl bewusst. Es bleibt zwar bei Tempo 50 für Autos und Tram, aber weil die Stadt davon ausgeht, dass «Dritte» die Anliegen der Bevölkerung für mehr Lärmschutz durchsetzen werden, plant man das Tramtrasse breiter als eigentlich nötig. Mit einem so genannten «Unabhängigen Bahnkörper», also einer baulichen Abtrennung zwischen Tram und Auto, soll das Tram dann zukünftig 50 fahren dürfen, während die Autos nur noch mit 30 unterwegs sind. Diese unnötige Massnahme trennt die Quartiere noch weiter, führt aber auch dazu, dass die Velostreifen entlang der Wehntalerstrasse viel zu schmal sind.
Ist dieser massive städtebauliche Eingriff alternativlos?
Das geplante Projekt kostet einen hohen Preis. Ist diser überhaupt gerechnfertigt. Zahlen zeigen, dass die bestehende Buslinie 32, die durch das Tram ersetzt werden soll, in den wenigen Spiteznkursen ausgelastet ist. Das trifft aber auch auf andere Strecken zu, ohne dass ein neues Tram gebaut wird. Die Zahlen zeigen aber auch, dass mehr personen nach oerlikon wollen, statt an den Bucheggplatz
Buspassagiere 2024
- Buslinie 32 zum Bucheggplatz: 11,2 Millionen
- Bsuline 80 über die Binzmühlestrasse: 9.9 Millionen
- Buslinien 61/62 über die Regensbergstrasse: 7.2 Millionen
Hinzu kommen alle Personen, die mit der S-Bahn von Affoltern nach Oerlikon und dann weiter fahren.
Mit den teilweise separaten Busspuren an der Wehntalerstrasse konnten 2020 spektakuläre Fahrzeitverbesserungen erzielt werden, eine weitere Taktverdichtung sit von der Politik schon eingefordert worden. Die Buslinie 80 wird Ende 2026 auf Trolleybus umgestellt, was weitere Kapazitäten bieten. Die S-Bahn schliesslich wird auf den Fahrplanwechsel 2027 ihr Angebot um 200% erhöhen. Diese Verbesserungen werden auch ohne Bau einer neuen Tramlinie realisiert.