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Grauholz
© Verein Spurwechsel

Prof. Dr. Weidmann hat im Auftrag von Bundesrat Rösti Nationalstrassen- und Bahnprojekte einer Prüfung unterzogen und priorisiert. Dass mit dem Expertenbericht der Grauholzausbaus wieder auf den Tisch gebracht werden soll, ändert nichts daran, dass das Volk ihn abgelehnt hat. Darüber müsste erneut das Volk entscheiden. Der Bypass Bern Ost wird im vorliegenden Abschlussbericht nicht prioritär zum Bau empfohlen. Damit wird der Ausbau des Anschluss Wankdorf zu einem isolierten und überdimensionierten Projekt, dem jegliche Berechtigung fehlt. 

Der Ausbau des Anschluss Wankdorf wurde stets im Kontext weiterer Ausbau-Projekte geplant. Der Bund beabsichtigte, etappenweise die Autobahn von Kirchberg bis Rubigen, via Anschluss Wankdorf, zu erweitern. Mit dem Volks-Nein zum Achtspurausbau Grauholz und der Depriorisierung des Bypass Bern Ost fallen nun beide Nachbarprojekte des Anschlusses Wankdorf weg – und damit seine verkehrstechnische Berechtigung. Der VCS Bern führt momentan aus Umweltschutzgründen Beschwerde vor Bundesverwaltungsgericht gegen den Ausbau.

Mit dem Wegfall beider Nachbarprojekte ist auch die verkehrstechnische Notwendigkeit nicht mehr gegeben und der überdimensionierte 250-Millionen-Ausbau somit obsolet

Claude Grosjean, Co-Präsident VCS Kanton Bern

Tanja Miljanović, Co-Präsidentin des VCS Kanton Bern, verweist auf die sinkenden Verkehrszahlen im ESP Wankdorf, die trotz zusätzlicher Arbeitsplätze dazu geführt haben, dass die Grenzwerte für Luftschadstoffe im Jahr 2024 erstmals eingehalten werden konnten:

Diesen erfreulichen Trend gilt es fortzusetzen, nicht auszubremsen. Der öV und das Velo haben auch auf dem Arbeitsweg noch sehr viel Potential. Hier sind Investitionen nötig, statt in veraltete Autobahn-Projekte, die Mehrverkehr in die Quartiere spülen.

Tanja Miljanović, Co-Präsidentin VCS Kanton Bern

Für den Raum zwischen Wankdorf und Ostring braucht es eine neue Planung

Mit der Depriorisierung des Bypass Bern Ost fällt auch die versprochene Stadtreparatur vorerst ins Wasser. Stadtreparatur bedeutet für den VCS v.a. eine stadtverträglichere Mobilität mit mehr öV, Velo- und Fussverkehr, mehr Aufenthaltsqualität, mehr und besser verbundenen Grünräumen. Das Gebiet zwischen Wankdorf, Allmenden, Schosshalde und Wyssloch hat grosse städtebauliche Defizite und entsprechend Potenzial für Verbesserungen. Michael Ruefer, Präsident der VCS Region Bern fordert deshalb:

Es braucht den Mut zu einem Neustart der Planung statt dem Gewurstel, das wir beim Anschluss Wankdorf, der Zubetonierung der Allmenden und der halbherzigen Stadtreparatur derzeit erkennen

Michael Ruefer, Präsident VCS Region Bern

Der VCS erneuert heute seine Forderung nach einer Sistierung des Anschluss Wankdorf und einem ergebnisoffenen Dialog als Ausweg aus der (politischen) Sackgasse.

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