
Seit dem 1. Januar 2023 gilt in der Schweiz das Veloweggesetz, das die Planung und Umsetzung sicherer Velowege vorschreibt.
Fazit von Tele 1: Veloweggesetz: Umsetzung in UR und OW hinkt hinterher
Velofahren soll sicherer werden – im Moment stehen gewisse Zentralschweizer Kantone aber noch auf der Bremse. Seit zwei Jahren gilt in der Schweiz das Veloweggesetz. Die Kantone müssen bis 2042 ein Velonetz umgesetzt haben. Eine erste Zwischenbilanz des Bundes zeigt jetzt: Grundsätzlich sind die meisten Kantone zwar auf Kurs, Uri und Obwalden trödeln aber noch.
Tele 1: Nachrichten, 9. Juli 2025
Velo-Potenzial bleibt ungenutzt
Für den VCS sind besonders im Talboden von Ob- und Nidwalden die topografischen Bedingungen ideal zum Velofahren. Bei Distanzen zwischen 0,5 und 7 Kilometern besteht erhebliches Potenzial: Rund 50 Prozent der täglich zurückgelegten Wege könnten problemlos mit dem Velo oder E-Bike statt mit dem Auto gefahren werden – vorausgesetzt, die Infrastruktur ist sicher.
Veloförderung: kaum existent
Die Velo-Offensive der Stadt Bern ist eine umfassende und wirkungsvolle Strategie zur Förderung des Veloverkehrs – und sollte als Vorbild für die Zentralschweiz dienen. Sie verfolgt das Ziel, den Veloverkehrsanteil bis 2030 auf 20 % zu steigern – ein Ziel, das dank frühzeitiger Massnahmen bereits fast erreicht ist.
Der Erfolg beruht auf einem konsequenten Ausbau der Veloinfrastruktur, insbesondere durch die Schaffung sicherer Velohauptrouten, die Einführung von Velostrassen sowie den Aufbau neuer Veloparkierungsanlagen. Ergänzt wird dies durch klare Planungsrichtlinien im Masterplan Veloinfrastruktur, durch Angebote für Kinder und Jugendliche wie Pumptracks oder Verkehrsparcours sowie durch partizipative Prozesse und gezielte Kommunikationskampagnen.
Die Velo-Offensive wurde durch eine starke politische Führung, koordinierte Verwaltungsstrukturen und breite öffentliche Unterstützung getragen. Bern gilt heute schweizweit als Vorbild in der Veloförderung und zeigt, wie die öffentliche Hand durch integrierte Planung, gezielten Infrastrukturausbau und kulturellen Wandel eine nachhaltige Mobilität erfolgreich gestalten kann.
Die Zentralschweizer Kantone sollten sich ein Beispiel an Bern nehmen – denn von einem ähnlich ambitionierten und koordinierten Vorgehen sind sie derzeit noch weit entfernt.