Zum zweiten Mal hat die Sektion Uri des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) diesen Frühling einen Velofahrkurs für Migrantinnen und Migranten durchgeführt.
In der Schweiz lernen die meisten Kinder das Velofahren fast selbstverständlich, kaum können sie richtig gehen. In der Schule werden ihnen auch die wichtigsten Verkehrsregeln vermittelt. Viele in die Schweiz geflüchtete Personen hatten in ihrer Heimat aber keine Gelegenheit dazu. In vielen Ländern gilt Velofahren für Frauen als unschicklich oder ist gar verboten. In der Schweiz wären sie aber auf ein kostengünstiges Verkehrsmittel angewiesen, sei es für den Weg zur Arbeit oder für das Einkaufen oder andere Zwecke. In den letzten Wochen hat der VCS Uri deshalb zum zweiten Mal einen Velofahrkurs für Migrantinnen und Migranten durchgeführt. Mit dem Velofahrkurs, der an sechs Abenden jeweils auf dem Schulhausplatz Gräwimatt in Schattdorf stattfand, hatten auch dieses Jahr ein Dutzend Personen aus Afghanistan, Eritrea, Iran, Kosovo, der Türkei und der Ukraine Gelegenheit, das Velofahren zu lernen. Ein Instruktor der Kantonspolizei Uri vermittelte den Teilnehmenden die wichtigsten Verkehrsregeln. Am Ende des Kurses waren alle Teilnehmenden mindestens in der Lage, auf dem Platz herumzufahren, viele von ihnen getrauten sich auch bereits auf die Strasse.
Interview mit einer Teilnehmerin
Warum hast Du am Velofahrkurs teilgenommen?
Meine Freundinnen können alle Velofahren und kommen schnell dorthin, wo sie wollen. Das möchte ich auch.
Was war am schwierigsten zu lernen?
Auf dem Velo das Gleichgewicht zu behalten und gleichzeitig die vielen Verkehrsregeln zu kennen und zu beachten.
Was gefällt Dir am meisten am Velofahren?
Mir gefällt die Geschwindigkeit, mit der ich fahren kann - einfacher und schneller als laufen. Und ich muss nicht viel Geld ausgeben.