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Plakat 1

Das Verkehrsaufkommen in Stadt und Agglomeration lässt Velofahrenden und FussgängerInnen vielenorts wenig Platz. Auf diesen knappen Flächen kommen sie sich vermehrt in die Quere. Wenn VelofahrerInnen dabei keine Rücksicht nehmen, ist das riskant, respektlos und schadet der gemeinsamen Förderung des menschen- und klimafreundlichen Fuss- und Veloverkehrs. Verschiedene kantonale Sektionen der Verbände VCS, Pro Velo und Fussverkehr haben deshalb die «Velo-Charta – für fussgängerfreundliches Velofahren» lanciert. Mit Deiner Unterschrift unter die Velo-Charta sagst Du Ja zu einem fussgängerfreundlichen Fahrstil auf dem Velosattel. Mit der Velo-Charta wollen wir:

  • ein respektvolles Miteinander erreichen
  • gute Voraussetzungen schaffen für die gemeinsame Förderung des menschen- und umweltfreundlichen Fuss- und Veloverkehrs.
  • Velo-Charta für fussgängerfreundliches Velofahren
    Velo-Charta lesen
  • Hintergründe zur Velo-Charta

    Entstehung, Kampagnensujets, Träger:innen und Unterstützung

    Hintergründe

Hintergrund

Die Velo-Charta wurde im Herbst 2018 durch den VCS beider Basel, Pro Velo beider Basel und Fussverkehr Region Basel lanciert. Die Lancierung wurde unterstützt durch die Christoph Merian Stiftung cms und dem Swisslos-Fonds Basel-Stadt. Im Sommer 2019 haben sich weitere kantonale Sektionen der Verbände VCS, Pro Velo und Fussverkehr der Kampagne angeschlossen.

Unsere Verbände setzen sich für die Anliegen des Fuss- und/oder Veloverkehrs ein. Diese Mobilitätsformen haben unterschiedliche Bedürfnisse, aber auch viele gemeinsame Vorteile: Sie verursachen weder Abgase noch Lärm, sie verschwenden weder Platz noch (Fremd-)Energie und sind erst noch gut für die eigene Gesundheit und damit gegen steigende Krankenkassenprämien.

Velofahrende und FussgängerInnen haben den gemeinsamen Anspruch auf sichere und möglichst konfliktfreie Fuss- und Velowege. Wo solche noch fehlen, braucht es Rücksicht und Respekt. Nur das schafft ein verträgliches Verkehrsklima und den Goodwill für die gemeinsamen Forderungen.

Die Entstehung des Kampagnensujets

Das Kampagnensujet der Velo-Charta ist in Zusammenarbeit mit der Schule für Gestaltung Basel entstanden. 17 Lernende der Fachklasse für Grafik haben sich intensiv mit dem Thema "fussgängerfreundliches Velofahren" auseinandergesetzt und sich an die schwierige Aufgabe gemacht, die Velo-Charta auf ein einzelnes prägnantes Motiv zu reduzieren. Daraus sind schliesslich 17 individuelle Plakate, Logos und Animationen entstanden. Auf den vorbeiziehenden Bildern am oberen Ende dieser Seite kannst Du Dir alle Plakate ansehen. Anhand der dazustehenden Nummern siehst Du weiter unten, wer der/die GestalterIn des jeweiligen Plakats ist.

Die 17 Plakate haben wir an einer Ausstellung im Rahmen der Mobilitätswoche Basel der Öffentlichkeit präsentiert (Fotos dazu findest du unter Medien). Die BesucherInnen der Ausstellung waren nicht nur zum Zuschauen verdammt, sondern konnten eine Stimme für ihr favorisiertes Plakat abgeben. Das meistgenannte Plakat (Nummer 16 von Silja Bossert) wurde mit einem Publikumspreis honoriert.

Den Entscheid, welches Plakat für die Kampagne verwendet wird, fällte schliesslich eine Fachjury, zusammengesetzt aus VertreterInnen der Velo-Charta-Verbände und der Schule für Gestaltung. Das Siegerplakat von Leonie Flückiger zeigt eindrücklich, wie man Velo fährt «mit den FussgängerInnen im Kopf» – und dass Velofahrende selber immer auch FussgängerInnen sind. Damit weist es  auf eine weitere Gemeinsamkeit von FussgängerInnen und Velofahrenden hin: Sie leisten beide viel Beinarbeit und sind damit besonders ökologisch unterwegs.

GestalterInnen Plakate

  1. Selina Marrero Julian
  2. Fabienne Vuilliomenet
  3. Carmen Dillier
  4. Sophia Lavater
  5. Clara Ibach
  6. Angelique Moret
  7. Lea Münger
  8. Jasmin Christen
  9. Leonie Schmid
  10. Lisanna Keller
  11. Lukas Schläpfer
  12. Martin Sutter
  13. Rotjana Linz
  14. Sami Di Pasquale
  15. Simon Hämmerli
  16. Silja Bossert (Publikumspreis)
  17. Leonie Flückiger (Kampagnenplakat)
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1. Ich begegne FussgängerInnen mit besonderem Respekt.

FussgängerInnen sind wie Velofahrende auf Füssen – ökologisch und platzsparend. Ich bin freundlich zu ihnen, suche den Blickkontakt und passe mein Fahrverhalten an.

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2. Ich lasse das Trottoir den FussgängerInnen.

Auf der Strasse haben Velos zu oft keinen (sicheren) Platz. FussgängerInnen sollen aber nicht darunter leiden. Ich will Verbesserungen für den Veloverkehr und melde gefährliche Stellen den Veloverbänden und/oder den Behörden.

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3. Zebrastreifen = Fussgängervortritt. Punkt. Ich beachte das konsequent.

Ich nehme mir die paar Sekunden für die Sicherheit der FussgängerInnen. Nicht selten erhalte ich dafür ein freundliches Zeichen.

Gutes Bild mit Schild
4. Wo es eng wird, überhole ich langsam und mit genug Abstand.

Viele FussgängerInnen haben ein grosses Abstandsbedürfnis. Von hinten mache ich mich frühzeitig bemerkbar (rechtzeitig klingeln, freundlich rufen). Mein ‹Komfort-Abstand› soll sie weder gefährden noch erschrecken.

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5. Gegenüber betagten Menschen und Kindern bin ich besonders rücksichtsvoll.

Altersbedingt nehmen Betagte und Kinder Distanzen, Geschwindigkeiten und Geräusche anders wahr. Ich bin stets darauf gefasst, dass sie sich überraschend verhalten könnten.

Velo Charta Pt 6
6. Mein Velo steht nur da, wo für FussgängerInnen genug Platz bleibt.

Der Durchlass für FussgängerInnen (u.a. mit Kinderwagen, Rollator, Rollstuhl) muss mindestens 1.50m betragen. Davon profitiere ich selber auf meinen Wegen vom und zum Velo.

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7. Auf dem E-Velo verhalte ich mich erst recht fussgängerfreundlich.

Auf gemeinsamen Flächen mit FussgängerInnen passe ich mein Tempo zuverlässig an. Beim schnellen E-Velo (mit gelber Nummer) schalte ich den Motor aus, wenn ich auf Strecken mit Mofaverbot und auf Fusswegen mit «Velos gestattet» unterwegs bin.

Notfallnr 112
8. Ich begehe nie Fahrerflucht.

Fahre ich eine:n Fussgänger:in an, bleibe ich vor Ort und leiste Hilfe. Fahrerflucht ist ein Straftatbestand und total unfair: Sie lässt das Unfallopfer doppelt hilflos zurück. Auch bei einem ‹Fast-Unfall› stehe ich zu meinem Fehler und entschuldige mich explizit. Ich bemühe mich ebenso um Ruhe und Versöhnlichkeit, wenn der Fehler nicht bei mir liegt.