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Christa Americaine zu Fuss

«In meinem Alter wollen viele unterwegs sein»

Museum, Oper oder Schwimmkurs: Elsa ist oft unterwegs. Am liebsten fährt sie mit Zug, Tram oder Bus oder geht zu Fuss. Warum das mit 75 Jahren keine Selbstverständlichkeit ist und wie der VCS Elsa unterstützt.

Den Blick auf den Fahrplan kann sich Elsa morgens sparen. Sie weiss genau, wann die orangen Züge in Richtung Bern fahren. Mehrmals pro Woche steigt sie in ihrem Dorf zu. In der Stadt besucht sie ein Museum, geht Kaffee trinken oder erledigt ihre Einkäufe. 

Elsa wählt ihre Verkehrsmittel bewusst. Die Umwelt und der Klimaschutz sind ihr wichtig. Vor ihrer Pensionierung arbeitete sie bei einem politischen Verband und engagierte sich in einer Partei. Damals wie heute fährt sie am liebsten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. «Das ist bequem, pünktlich und klimafreundlich. Ich will nicht Teil des Problems sein», sagt Elsa und meint damit Lärm, Stau und CO₂-Emissionen.  

Tickets kauft sie in der SBB-App. «Ich komme damit sehr gut zurecht. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass die Digitalisierung für Menschen, die erst im Alter auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, eine Herausforderung ist», sagt Elsa. Die Menschen bräuchten ein Angebot, das sie beim Umstieg unterstützt. 

Ausnahmen sind erlaubt 

Am Mittwochvormittag fährt Elsa hingegen Auto. Dann ist Schwimmtraining. Für Elsa und ihre zwei Freundinnen aus dem Dorf ein fixer Termin. «Weil eine der beiden Frauen körperlich eingeschränkt ist, fahre ich sie mit dem Auto zur Schwimmhalle im Berner Neufeldquartier», sagt Elsa.  

Elsas Alltag ist ein Beispiel dafür, wie Mobilität im Alter aussehen kann. Aber ganz so einfach ist es nicht immer. «Ich plane meine Wege sorgfältig», erklärt Elsa. «Wo hat es einen Lift, wo gibt es Sitzgelegenheiten?» Nicht alle Haltestellen sind barrierefrei, rund um den Bahnhof Bern ist es unübersichtlich. Herausfordernd sind oft auch die Fusswege. Altere Menschen sind auf eine Umgebung angewiesen, die ihren Bedürfnissen gerecht wird. Damit ihnen genug Zeit zum Überqueren der Strasse bleibt, braucht es bei Ampeln längere Grünphasen oder Mittelinseln. 

Ich will mich sicher fühlen. Zu Fuss, im Tram, Bus und Zug. Dafür brauche ich genügend Zeit und eine Infrastruktur, die meinen Bedürfnissen entspricht.

Elsa, 75 Jahre, Rentnerin

Wissen, was Elsa braucht 

«In meinem Alter wollen viele unterwegs sein und Teil der Gesellschaft bleiben», sagt Elsa. Was es dafür braucht? Verständnis, Mitsprache – und Infrastruktur, die das möglich macht. Der VCS engagiert sich genau dafür: einen Verkehrsraum, der auch die Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt. Mit sicheren Fusswegen und guten Angeboten des öffentlichen Verkehrs. Mobilität bedeutet gerade für ältere Menschen Teilhabe und Lebensqualität. Sie endet nicht mit dem Pensionsalter. Im Gegenteil: Sie beginnt oft ganz neu – Schritt für Schritt, Haltestelle für Haltestelle. «Es tut gut, zu sehen, dass sich jemand Gedanken macht», sagt Elsa. 

So unterstützen wir Elsa im Verkehr
Begleiten Sie Elsa in unserem Video auf ihrem täglichen Weg