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Auto Recycling
Stiftung Auto Recycling Schweiz

Die Zahl der in der Schweiz zugelassenen Fahrzeuge ist innerhalb von 25 Jahren um 40 Prozent gestiegen und beläuft sich aktuell auf mehr als 6,5 Millionen. Die Mehrheit davon sind Pkw – auf zwei Einwohnerinnen und Einwohner kommt jeweils ein Pkw. Nach der Zulassung wird ein Auto während circa 18 Jahren im Durchschnitt 200000 Kilometer gefahren. Doch was geschieht mit dem Fahrzeug am Ende seines Lebenszyklus?

Jährlich werden 275 000 Autos aus dem Verkehr genommen, dies insbesondere aus wirtschaftlichen und technischen Gründen. Die Hälfte davon wird exportiert, zwischen 40 000 und 70 000 werden zerlegt und der Rest sammelt sich an, ohne dass er umgehend verarbeitet wird.

Ein Auto kann unter strengen Voraussetzungen exportiert werden: Es muss fahrtüchtig sein, darf keine grösseren Schäden haben und keine verbotenen Substanzen enthalten. Seine Lebensdauer kann bis zu 30 Jahre betragen. 2024 wurden 145 000 Autos exportiert. 75 Prozent davon blieben innerhalb von Europa – fast die Hälfte davon ging in Balkanstaaten. Der Export nach Afrika ist zurückgegangen: Vor zehn Jahren machte er noch 50 Prozent aus, aktuell sind es insbesondere aufgrund neuer Umweltvorschriften nur noch 13 Prozent.

Demontage, Recycling

Nicht exportierbare Fahrzeuge werden zu kontrollpflichtigen Abfällen, die verarbeitet werden, um die Auswirkungen auf die Umwelt gering zu halten. Zuerst werden umweltgefährdende Flüssigkeiten extrahiert (Motorenöl, Treibstoff, Kühlmittel), dann Batterien und Pneus entfernt und an entsprechende Fachbetriebe weitergeleitet. Batterien und Pneus können wiederverwendet oder rezykliert werden. Altfahrzeuge sind auch eine wertvolle Quelle für Ersatzteile: Motor, Getriebe, Türen und Radios können wiederverwertet werden.

Einige Bestandteile wie zum Beispiel der Katalysator, der rezyklierbare Edelmetalle enthält, erfordern eine spezielle Verarbeitung. Nach der Demontage wird das Auto zerlegt, um Eisen- (Stahl) und Nichteisenmetalle (Aluminium, Kupfer) voneinander zu trennen. Ungefähr zwei Drittel eines Fahrzeugs können rezykliert werden, die nicht verwertbaren Reste werden verbrannt. 2023 wurden 40 000 Fahrzeuge zerlegt, wodurch 27 000 Tonnen Metall und 13 000 Tonnen verbrannte Abfälle entstanden.

Aber nicht alle Altfahrzeuge werden sofort rezykliert: Fast 650 000 Autos sind in Garagen oder auf Schrottplätzen in der Schweiz eingelagert – eine Herausforderung, was Platz und Verwaltung angeht.

Eine Umweltproblematik

Das Ende des Lebenszyklus von Fahrzeugen in der Schweiz folgt einem strukturierten Prozess, der zwischen Export und Recycling aufgeteilt ist. Die Hälfte der Fahrzeuge, die in der Schweiz nicht mehr zugelassen werden können, wird in andere Länder exportiert. Auch wenn diese Exporte die Nachfrage nach günstigen Fahrzeugen befriedigen, so werfen sie insbesondere aufgrund der Verschmutzung, die sie in ihrem zweiten Leben bis zur Entsorgung verursachen, Fragen in Bezug auf Ethik und Umwelt auf.

Die exakte Zahl der in der Schweiz eingelagerten Altfahrzeuge ist nicht bekannt, doch der Bestand hat sich im Jahr 2023 um mehr als 100 000 Wracks erhöht, was immer mehr Platz beansprucht. Trotz steigender Quoten bei der Verwertung und Wiederverwendung von Materialien bleibt der Recyclingkreislauf unvollständig: Jährlich werden immer noch zehntausende Tonnen Reste der zerlegten Fahrzeuge verbrannt, was von den anhaltenden Herausforderungen in der Kreislaufwirtschaft zeugt.

Eine ausführliche Version des Artikels finden Sie unter www.eco-auto.info