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Velowegnetz wächst – aber die Verkehrswende bleibt auf der Strecke

Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz begrüsst die Fortschritte bei der Umsetzung des Veloweggesetzes. Doch das reicht nicht: Wer den Veloverkehr wirklich fördern will, muss jetzt deutlich mehr investieren. Dafür sind neben einer guten Infrastruktur auch gute Voraussetzungen notwendig: mehr Veloparkplätze, mehr Tempo 30, bessere Signalisation.

Gemäss Bericht des Bundesamts für Strassen Astra arbeiten die meisten Kantone aktiv an der Umsetzung Veloweggesetzes und am Ausbau der Infrastruktur. Rund 90 Prozent geben an, die Planung ihrer Velonetzwerke bis 2027 fristgerecht abschliessen zu wollen. Insbesondere bei den Velowegen, welche im Alltag genutzt werden, sind die Kantone gut auf Kurs. Das ist eine wichtige Grundlage. Dennoch ist klar: Infrastruktur allein verstärkt den Veloboom noch nicht in genügendem Ausmass.

VCS-Co-Präsidentin Jelena Filipovic fordert mehr Tempo und ein Umdenken: «Der Veloanteil am Modalsplit lässt sich bis 2035 nicht verdoppeln, wenn Kinder weiterhin gezwungen sind, auf verkehrsreichen Strassen zur Schule zu fahren und an Bahnhöfen und in Zentren witterungsgeschützte und sichere Veloparkplätze fehlen. Eine erfolgreiche Velopolitik braucht alltagstaugliche Lösungen – sicher, zugänglich und durchdacht.»

Der VCS fordert daher, dass Bund und Kantone die Dynamik nutzen und gezielt investieren:

  • Rasche Umsetzung der geplanten Netze mit klaren Prioritäten auf Alltag, Schulwege und Knotenpunkte.
  • Sichere Veloabstellanlagen an Bahnhöfen, Schulen und in Zentren.
  • Attraktive Kombinationen mit dem öffentlichen Verkehr, etwa bei Pendlerverbindungen für den Alltagsverkehr – aber auch für den Freizeitveloverkehr an Wochenenden.

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat dem Bundesbeschluss Velo 2018 mit 74 % Ja-Stimmen zugestimmt, woraus das Veloweggesetz resultierte. Das klare Nein zum Autobahn-Ausbau im vergangenen November hat der Verkehrswende und dem Veloweggesetz noch mehr Dringlichkeit gegeben.

 

Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:

  • Jelena Filipovic, Co-Präsidentin VCS Schweiz, 079 289 06 41
  • Medienstelle VCS, 079 708 05 36, medien@verkehrsclub.ch