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VCS Protestbrief Tempo 30
VCS

Protestbrief an Bundesrat

Autolobby stoppen: Kein Tempo-30-Verbot durch die Hintertüre!

Der Bundesrat hat entschieden, das Tempo-30-Verbot der Autolobby auf dem Verordnungsweg durchzuboxen. Angeführt von Albert Rösti, lässt sich der Bundesrat von der Autolobby vor den Karren spannen. Besonders brisant dabei: Gegen eine Verordnung kann kein Referendum ergriffen werden, das heisst, die Stimmbevölkerung kann sich nicht zum drohenden Tempo-30-Verbot äussern.  

Dagegen wehren wir uns und erheben unsere Stimme mit einem Protestbrief. Wir fordern den Bundesrat auf, Verantwortung zu übernehmen und den Kahlschlag der Autolobby zu stoppen. Bewährte und wirksame Lösungen für die Gemeinden dürfen nicht den Interessen der Autolobby geopfert werden.  

Fordern Sie den Bundesrat zum Handeln auf. Unterzeichnen Sie jetzt den Protestbrief! 

Zum Protestbrief im Wortlaut

5’372 von 10’000 Unterschriften
Adresse
Anonymous Signature
Ich bin interessiert, einem Elternkomitee für Tempo 30 beizutreten
Ich bin interessiert, einem Lärmkomitee für Tempo 30 beizutreten
Ich bin damit einverstanden, dass mich der VCS auf dem Laufenden hält.
Protestbrief

Sehr geehrter Bundesrat, sehr geehrter Herr Bundesrat Rösti,  

Am 3. September 2025 haben Sie die revidierte Signalisations- und Lärmschutz-Verordnung publiziert und das Vernehmlassungsverfahren eröffnet. Die vorgeschlagene Änderung will den Gemeinden und Kantonen de facto verbieten, auf verkehrsorientierten Strassen innerorts Tempo 30 einzuführen und führt für die Gemeinden zu hohen Mehrkosten. Das kommt einer politischen Bevormundung gleich und hätte dramatische Konsequenzen für die Sicherheit im Strassenverkehr und die Lebensqualität der Menschen. Tempo 30 ist eine bewährte Massnahme, welche die lokalen Behörden mit Augenmass einsetzen. Die in der Verordnung vorgesehene Einschränkung würde die Lebensqualität, den Schutz vor Strassenlärm und die Sicherheit der betroffenen Bevölkerung stark beeinträchtigen. 

Das drohende Tempo-30-Verbot auf Hauptstrassen innerorts stellt einen massiven demokratie- und verkehrspolitischen Bruch mit der bisherigen, bewährten Praxis dar. Mit grossem Unverständnis haben wir deshalb erfahren müssen, dass Sie das Tempo-30-Verbot auf dem Verordnungsweg durchsetzen wollen – ohne dass sich die Stimmbevölkerung, die direkt in ihrem Alltag von der Verschärfung betroffen ist, dazu äussern kann.  

Deswegen erheben wir unsere Stimme mit diesem Protestbrief. Wir fordern Sie dringend auf, klar Stellung zu beziehen gegen das Tempo-30-Verbot der Autolobby und auf eine Verschärfung der Verordnung zu verzichten. Bewährte und wirksame Lösungen dürfen nicht den Interessen der Autolobby geopfert werden. 

Teilen Sie den Protestbrief jetzt in Ihrem Umfeld

Kein Tempo-30-Verbot durch die Hintertüre: Der Bundesrat lässt sich von der Autolobby vor den Karren spannen und will das Tempo-30-Verbot auf dem Verordnungsweg durchzuboxen – ohne dass die Stimmbevölkerung sich dagegen wehren kann. Dagegen erheben wir unsere Stimme. Wir fordern den Bundesrat auf, Verantwortung zu übernehmen und den Kahlschlag der Autolobby zu stoppen!   

Unterzeichnen Sie jetzt unseren Protestbrief! www.verkehrsclub.ch/protestbrief 

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Weitere Infos

Tempo 30 ist eine bewährte Massnahme. Sie sorgt für mehr Verkehrssicherheit, verhindert Unfälle und reduziert Strassenlärm und Abgase, die unserer Gesundheit schaden.  

  • Viele Menschen leiden unter gesundheitsschädlichem Strassenlärm und Abgasen. Mit Tempo 30 bekämpfen wir Strassenlärm einfach und günstig an der Quelle.
  • Je schneller jemand mit dem Auto fährt, desto höher ist das Unfallrisiko und desto schwerer sind die Unfallfolgen. Mit Tempo 30 sorgen wir für mehr Verkehrssicherheit und verhindern Unfälle. 
  • Jedes Jahr verunfallen auf Schweizer Strassen über 1000 Kinder. Studien zeigen, dass eine Temporeduktion einen Grossteil dieser Unfälle verhindern kann. Mit Tempo 30 machen wir die Schulwege sicherer. 

Die Einführung von Tempo 30 auf Hauptstrassen geschieht heute nach einem bewährten und geregelten Verfahren: Vor der Umsetzung muss ein Gutachten bestätigen, dass Tempo 30 notwendig, zweckmässig und verhältnismässig ist. Die finale Genehmigung obliegt den Kantonen. Solche Entscheide werden stets verantwortungsvoll und ausgewogen getroffen – dies wurde auch mehrfach vom Bundesgericht bestätigt. 

2021 hat der Luzerner Nationalrat und TCS-Verwaltungsrat Peter Schilliger eine Motion eingereicht, der den Gemeinden und Kantonen de facto verbieten will, Tempo 30 auf Hauptstrassen innerorts einzuführen. National- und Ständerat haben die Motion, gegen den Widerstand der Gemeinden, überwiesen. Der Bundesrat hat sich in der damaligen Debatte gegen die Änderung ausgesprochen. Anders als in der Motion gefordert, will der Bundesrat die umstrittene Verschärfung nicht auf Gesetzesstufe, sondern auf dem Verordnungsweg durchsetzen. Das bedeutet, dass sich die Stimmbevölkerung nicht gegen das drohende Tempo-30-Verbot auf Hauptstrassen innerorts äussern kann. Zur revidierten Verordnung läuft bis Anfang Dezember eine Vernehmlassung – das ist die letzte Möglichkeit, die drohende Verschärfung zu verhindern.  

Der VCS hat im Frühling 2025 eine Petition lanciert, die Bundesrat und Parlament dazu aufforderte, Tempo 30 als Massnahme auf Hauptstrassen innerorts nicht in Frage zu stellen. Die Petition wurde im August 2025 mit über 22000 Unterschriften eingereicht. Trotz der breiten Unterstützung hat der Bundesrat entschieden, diesen demokatie- und verkehrspolitischen Bruch in Form eines Tempo-30-Verbotes auf Hauptstrassen innerorts über den Verordnungsweg durchzusetzen.