
Lenkungsmassnahmen
Raum ist begrenzt, Grünflächen sind kostbar. Wir setzen uns für diverse Verkehrslenkungsmassnahmen wie z. B. Mobilitätsmanagement, Parkplatzbewirtschaftung oder Road Pricing ein. Das Potenzial von Lenkung in Mobilitätsfragen erachten wir als hoch und sind der Meinung, dass die bestehende Infrastruktur besser genutzt werden soll.
Mobilitätsmanagement
Solange Mitarbeitende grosser Arbeitgeber (öffentliche Verwaltungen, Spitäler, Pilatus Flugzeugwerke usw.) dank Gratis- oder günstigen Parkplätzen Anreize haben, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, werden wir zu Hauptverkehrszeiten Spitzen erleben, die zu grossen Stausituationen führen. Verschärft wird diese Problematik durch Arbeitszeitregelungen in den Betrieben, die faktisch zu zusätzlichen Spitzen führen.
Ein effizientes und griffiges Mobilitätsmanagement ist wesentlich für die Entwicklung des Verkehrs in Ob- und Nidwalden. Nur dank Mobilitätsmanagement können die Spitzen in den Hauptverkehrszeiten gebrochen und unnötige Strasseninfrastrukturkosten vermieden werden.
Dosierungsanlagen / Leitsysteme
Immer wieder zeigen Ereignisse (Schneefall, Unfälle, Sperrungen usw.), wie einfach der Strassenverkehr in Ob- und Nidwalden kollabieren kann. Ähnliche Ereignisse sowie die Erweiterung der Autobahnkapazität – insbesondere im Raum Luzern – werden auch in Zukunft grosse negative Auswirkungen auf den Strassenverkehr im Talboden haben.
Der Freizeitverkehr, speziell der Ski-Tagestourismus und Reisecars nach Engelberg, sowie Auto-Pendler führen ebenfalls zu einer teilweise sehr starken Belastung der Strassen.
Schon 2019 haben wir zur Bewältigung solcher Situationen ein fixes System empfohlen, das aus einer Dosierung bei allen Nidwaldner Autobahnausfahrten besteht und auch die Einfallsachsen in Richtung Stans dosiert (wie z. B. in Luzern bei der Haldenstrasse, vom Verkehrshaus kommend). Weiter soll der Verkehr auch um Hergiswil und im Engelbergertal dosiert werden.
Aus unserer Sicht müssen die Dosieranlagen bei den Dorfeinfahrten für den ÖV mittels Busspur sowie für Velofahrende ohne Verzögerung passierbar sein.
Weiterhin soll auf der Autobahn zwischen Stans-Süd und Stans-Nord der Verkehr stets rollen. Diese Strecke dient als Umfahrung von Stans durch den MIV und muss staufrei bleiben, damit der Verkehr im Dorf nicht zum Erliegen kommt.
Parkleitsysteme
Um den Suchverkehr zu reduzieren, soll für Stans ein ganzheitliches Parkleitsystem aufgebaut werden, das die Autofahrenden rasch zu einem freien Parkplatz (Steinmättli, Dorfpark/Bahnhof, Turmatt/Gemeindeparkplatz) führt. Eine solche Lösung wäre möglicherweise auch für Sarnen, Hergiswil und Wintersportorte wie z. B. Beckenried/Emmetten sinnvoll.
Parkplatzbewirtschaftung
Eine in den Kantonen koordinierte Parkplatzbewirtschaftung ist nötig, um den Verkehr sinnvoll zu lenken.
Die Kantone sollen eine führende Rolle übernehmen, um die Gemeinden für dieses Vorhaben zu gewinnen.
Road Pricing
Es existieren z. B. in London, Mailand, Singapur und Stockholm Beispiele funktionierenden Road Pricings. Diese sinnvolle Lenkungsmassnahme wird früher oder später auch in der Schweiz zur Anwendung kommen.