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20. August 2024

Keine weiteren  Verkehrswüsten

Der Verkehrs-Club der Schweiz, Sektion Schaffhausen nimmt Stellung  zum geplanten Ausbau der Autobahn A4.

Der Bau einer 2. Tunnelröhre des Fäsenstaubtunnels ist für die Stadt Schaffhausen und für Neuhausen keine Notwendigkeit und bringt auch keinen unmittelbaren Nutzen. Im Gegenteil: Durch die Aufhebung des Anschlusses Schaffhausen Nord (Schönenberg) werden längere Zufahrtswege zur Autobahn notwendig und diese führen durch verschiedene Wohnquartiere. Auch der Altstadtring an der Bachstrasse und der Grabenstrasse wird stärker belastet, da viele Fahrzeuge auf den Anschluss Süd (Mühlenen) ausweichen werden. Der als «Ersatz» für den Anschluss Schönenberg geplante unnötige Anschluss Mutzentäli soll ab der Ebnatstrasse quer durch den Depotstandort der Verkehrsbetriebe hindurch geführt werden. Dieses Vorhaben erschwert die internen betrieblichen Abläufe (auftanken, waschen und garagieren der Fahrzeuge) in unzumutbarer Weise. Doch damit noch nicht genug: Der geplante Ausbau der A4 im Raum Schaffhausen ist eindeutig ein Vorschussbauwerk im Hinblick auf den durchgehend 4-spurigen Ausbau ab der Landesgrenze bei Thayngen bis nach Winterthur. Das Baudepartement des Kantons Schaffhausen hat wiederholt zum Ausdruck gebracht, dass dieser Ausbau nach wie vor er wünscht sei. Auch Bundesrat Albert Rösti hat vergangenen September auf Nachfrage von Ständerat Germann bestätigt, man könne dann zu gegebener Zeit darauf zurückkommen. Damit wird klar, der angebliche Verzicht auf den Vollaubau bis Thayngen ist keinesfalls in Stein gemeisselt und kann jederzeit «revidiert» werden. Schliesslich muss noch die drohende Abnahme der Autobahn A98 er wähnt werden. Diese Autobahn ist auf der deutschen Seite des Rheins von Basel bis nach Oberlauchringen trassiert und teilweise bereits 4-spurig ausgebaut. Diese Verkehrsverbindung ist identisch mit der Europastrasse E54, welche bereits heute ab Trasadingen durch den Klettgau und via Schaffhausen bis nach Thayngen ausgeschildert ist. Bereits in naher Zukunft wird sich entscheiden, wie es ab Oberlauchringen weiter gehen soll. Entweder entlang der Wutach über Blumberg in Richtung Singen oder eben über den topografisch sehr viel günstiger gelegenen Klettgau nach Schaffhausen und via Galgenbucktunnel verknüpft mit der A4 mitten in der Stadt Schaffhausen. Wird dieses Szenario einst Realität, werden die Verkehrswüsten im Kanton Schaffhausen noch weiter zunehmen. Darum rufen wir zu einem deutlichen Nein zum weiteren Autobahn-Ausbau auf. Hütet Euch am Fäsenstaub!

Felix Schweizer für die VCS-Sektion Schaffhausen