
Untereggen braucht eine sichere Veloverbindung
Der VCS befürwortet die 170 Meter lange Fuss- und Velobrücke über die Goldach. Diese ist überfällig und würde ab dem ersten Tag intensiv genutzt. Sie dient dem Alltags- und dem Freizeitverkehr. Die Velofahrt zur Arbeit, in die Schule oder zur Erholung von Rorschach, Goldach oder Untereggen nach St.Gallen würde auf einen Schlag sicher, attraktiv und schneller. Es ist sehr erfreulich, dass eine Bürgergruppe aus Untereggen fast 600 Unterschriften gesammelt hat und damit den Realisierungsdruck bestimmt erhöht.
Der VCS unterstützt das Projekt seit Jahren, muss aber auch hier feststellen, dass die Hürden für Veloprojekte immer noch zu hoch sind. Trotz 2023 in Kraft gesetztem Veloweggesetz kommt es immer noch vor, dass Hauptstrassen ohne Velolösungen saniert werden.
Der Fall Untereggen ist exemplarisch: Für die Sanierung von 1.2 km unübersichtlicher Hauptstrasse zwischen Martinsbrugg und Hinterhof werden 5.6 Mio. budgetiert, heisst Fr. 4666.- pro Meter Strasse. Da muss doch auch genug Geld da sein, um für die viel umweltfreundlicheren und gesünderen Mobilitätsvarianten Fuss und Velo gleichzeitig eine Lösung hinzukriegen. Zur Frage des Veloverkehrs wird im technischen Bericht jedoch ohne weitere Erläuterung auf das Brückenprojekt verwiesen. Dass dieses Brückenprojekt derzeit höchst fraglich ist, weil die Schutzinteressen für Wildvögel offensichtlich sehr hoch gewichtet werden, bleibt unerwähnt. Wird das Veloweggesetz weiterhin so zögerlich umgesetzt, droht das gleiche Schicksal wie den behindertengerechten ÖV-Haltestellen. 20 Jahre nach in Kraft treten der Erstellungspflicht, werden noch immer Strassen und Trottoirs erneuert, ohne diese Vorgabe umzusetzen. Von einer Velobrücke werden viele profitieren und bestimmt einige aufs Auto verzichten. Spätestens in der Stadt St. Gallen ist das Velo ohnehin schneller und flexibler als jedes Auto. Es braucht eine zeitgleiche Erstellung der Velobrücke und der Sanierung der Hauptstrasse. .