
Stadttunnel
Was lange währt, wird beinahe ganz gut.
Diese Woche wird der Velotunnel und die neue Velostation beim Hauptbahnhof Zürich – offiziell heisst das Bauwerk Stadttunnel – eröffnet. Speziell daran ist, dass der Stadttunnel als Vorinvestition für eine Autobahn gebaut wurde. Zum Glück ändern sich auch Planungsabsichten und so darf der Autobahntunnel für ökologische Zwecke umgenutzt werden.
Der Stadttunnel hat im Wesentlichen zwei Funktionen. Einerseits ist er eine Veloverbindung zwischen den sehr veloaffinen Stadtkreisen 4 und 5. Damit schafft er auch attraktive Verbindungen weit über die direkt anliegenden Wohnquartiere hinaus. Denn die bisherige Strecke rund um den Bahnhof herum war bisher sehr ungenügende. Andererseits schafft der Stadttunnel neue dringend benötigte Veloabstellplätze am Hauptbahnhof. Mit einer direkten Verbindung von der Velostation in die Passage Sihlquai ist auch ein einfacher Zugang zu den Gleisen gewährleistet.
Der Stadttunnel hat eine lange Planungsgeschichte. Der VCS hat den politischen Prozess unterstützt, damit Mehrheiten in einer Volksabstimmung geschaffen werden konnten. Darüber hinaus hat der VCS aber auch sein Knowhow eingebracht, damit die Anlage grosszügiger gestaltet und damit sicherer wird. Insbesondere dort, wo es zu Kreuzungen von Velofahrenden kommt, waren die Pläne der Stadt planerisch noch nicht ausgereift. So konnte der VCS insbesondere erreichen, dass der Raum, wo die Rampen Konradstrasse und Sihlquai aufeinandertreffen, so ausgeweitet wird, dass die Sichtbeziehungen deutlich verbessert worden sind. Das hat besondere Relevanz, weil die Rampen auf der Seite des Kreises 5 nach wie vor zu steil sind und hohe Tempi erreicht werden können. Ebenfalls wurden die Ein- und Ausgänge in die Velostation entflochten, so dass nun ein problemloses Zufahren möglich sein sollte. Nicht ganz durchgedrungen ist der VCS bei der Gestaltung der Kreuzungspunkte. Zwar hat es mehr Platz und die Vorfahrtsverhältnisse sind klar geregelt. Aber ob die gewählte Führungsform mit kleinen Erhöhungen wirklich angenommen wird, muss sich weisen.
Der VCS freut sich, dass die Stadt Zürich einen grossen Schritt für eine velofreundlichere Stadt hat machen können. Und wir bleiben bei der attraktiven Ausgestaltung von weiteren wichtigen Veloinfrastrukturen dran.




