
Der Durchgangsbahnhof Luzern ist das richtige Projekt für einen besseren öffentlichen Verkehr
An der Mitgliederversammlung des VCS Luzern im April 2025 wurden zwei Anträge behandelt, die weitere Varianten für den Bahnausbau im Raum Luzern ins Spiel bringen wollten respektive einen Austritt des VCS aus dem Pro-Komitee Durchgangsbahnhof verlangten. Sie wurden sehr deutlich abgelehnt.
Ausschlaggebend waren folgende Gründe:
Der Variantenentscheid ist längst gefällt. Im kantonalen Planungsbericht 2015 wurden 30 Varianten geprüft und der Durchgangsbahnhof als Best-Variante bestätigt. 2009 wurden in einem kantonalen Volksentscheid 20 Millionen Franken für die Planung bewilligt. 2019 bewilligte das nationale Parlament 100 Millionen für Planung. Das Vorprojekt wurde von 2020 bis 2023 erarbeitet, 2023 wurden weitere Arbeiten für die Realisierungsabfolge erstellt, diese ausgewertet und Ende 2024 wurde die Planung Projekt Ebikon-Luzern mit Tiefbahnhof ausgelöst. Um einen gleichwertigen Projektstand zu erreichen, braucht es mindestens 6-8 Jahre – ohne Einrechnung der Diskussion, welches andere Projekt gewählt würde.
National- und Ständerat werden 2027 die Botschaft Verkehr 45 behandeln. In dieser kurzen Zeit ist es unmöglich, weitere Projekte vertieft zu prüfen. Luzern würde leer ausgehen und die anderen Regionen würden der Zentralschweiz danken, dass sie uneinig über ihr Bahnprojekt ist. Die Zentralschweiz würde frühestens Mitte der 30er Jahre bei einer nächsten Botschaft wieder auf eine Zusage hoffen können.
Sowohl das Projekt Eisenbahnkreuz Innerschweiz wie S-Bahn Luzern sind lediglich auf dem Stand von Skizzen. Sie können nicht mit einem ausgearbeiteten Projekt verglichen werden. Es gibt keine Überprüfung, ob sie technisch mit all den vorgeschlagenen Neubaulinien, Bahnhöfen und Verknüpfungen funktionieren würden. Die Kosten sind unrealistisch tief angesetzt, zum Teil gibt es für vorgeschlagene Bauwerke viel höhere Kostenschätzungen. Das Eisenbahnkreuz verfügt über ein Mehrfaches an Tunnellänge als der Durchgangsbahnhof, über einen neuen Fernverkehrsbahnhof in Littau und über neun neue S-Bahnhaltestellen und soll trotzdem günstiger als der Durchgangsbahnhof sein. Das ist unglaubwürdig. Zudem fehlen bei beiden Projekten Angebotskonzepte. Beiden Projekten mangelt es neben dem Ausbau des Regionalverkehrs an Vorteilen für den nationalen Verkehr. Die Idee S-Bahn-Luzern geht darauf gar nicht erst ein, das Eisenbahnkreuz Innerschweiz verlegt den Fernverkehrsbahnhof in den Littauer Boden – eine massive Verschlechterung für einen Grossteil der Agglomeration Luzern und insbesondere für die Ob- und Nidwaldner*innen.
Der VCS Luzern ist überzeugt, dass mit dem Durchgangsbahnhof Luzern ein gutes Projekt unterwegs ist. Er ermöglicht den geforderten öV-Ausbau mit einem Viertelstundentakt auf der S-Bahn, einem Viertelstundentakt nach Zürich sowie einem Halbstundentakt im übrigen Fernverkehr.