«Wir planen im April ein Tessin-Weekend. Velofahren, Wandern, evtl. ein bisschen Wellness, schönes Örtchen. Hast du einen Tipp?» Anfragen wie diese erreichen den Autor dieser Zeilen dann und wann. Er hat sich, Mitte März, auf die Socken gemacht, um an seiner Grundidee zu feilen.
Coglio, das wäre was. Günstig gelegen, im mittleren Maggiatal, einige Sehenswürdigkeiten wie das kunsthistorisch bedeutende Beinhaus. Und es sind nur wenige Meter über den Fluss hinüber nach Giumaglio, wo klassische Tessiner Steinhäuser rund um die Kirche ein bildhübsches Ensemble bilden. Torbögen, Brunnen, Umbauten bewundernd, gelangt man durch gewundene Gässchen hinauf zum Pergola-Garten der Osteria dal Nito, oberhalb des Dorfkerns gibt ein perfekt terrassierter Rebberg Giumaglio sein Gepräge. In Coglio wiederum steht das Eco-Hotel Cristallina, das seinem Namen Ehre macht, von der Energieversorgung bis hin zu dem, was auf den Teller kommt. Der Clou: Gäste können Velos mieten, darunter zwei E-Bikes. Was also läge näher, als von dort aus die Veloland-Schweiz-Route 31 zu testen, die Bellinzona mit Cavergno verbindet – nennen wir sie V31.
Was das Wandern angeht: Zwischen Maggia und Coglio erstreckt sich ein weitläufiger Hang, sozusagen der Sockel des Pizzo Morisciöi, mit für Maggiatal-Verhältnisse sanftem Relief. Über alle Höhenstufen hinweg sind Terrassen eingebettet, auf denen Maiensässe und Alpsiedlungen wie Setmeo, einst intensiv landwirtschaftlich genutzt, heute vor allem als Sommerfrische dienen. Im weit verzweigten Wegnetz kommt jede Kategorie Bergwandernde – von genussorientiert bis ganz sportlich – auf ihre Rechnung.