Die verschneiten Gipfel des Kleinwalsertals

Lässt man in einer klaren Winternacht die Augen über die schneebedeckten Dächer von Oberstdorf schweifen, sieht man in den verschneiten Hängen Lichter funkeln. Sie markieren die Dörfer Mittelberg, Hirschegg und Riezlern.

Von Bern aus windet sich der Zug durch die flache Landschaft in Richtung Bodensee. Einen Moment folgt er dem blau glitzernden Wasser, bevor er die Grenze ins bereits winterliche Österreich passiert. Weiter geht es ins deutsche Lindau, dort heisst es umsteigen in den Zug, der uns nach Oberstdorf bringt, dem Eingangstor zum Kleinwalsertal. 

Speziell am Kleinwalsertal ist seine geografische Lage: Eigentlich gehört es zum österreichischen Bezirk Bregenz, aber es gibt keine direkte Verkehrsverbindung zum übrigen Vorarlberger Land. Stattdessen erreicht man das alpine Tal über die hübsche bayrische Gemeinde Oberstdorf mit nicht ganz 10'000 Einwohnern, deren pittoresker Charme durch ihr grosses Umweltengagement zusätzlich erhöht wird: eine grosszügige Fussgängerzone (sie gilt als die grösste weltweit), eingeschränkter Autoverkehr und elektrische Busse in der ganzen Region.

Auf nach Österreich

Bevor wir die hübsche Kulisse von Oberstdorf hinter uns lassen und in den Bus nach Österreich steigen, atmen wir nochmals tief die erfrischende, saubere Luft ein. Auf seiner Fahrt ins Kleinwalsertal schraubt sich der Bus auf steilen gewundenen Strassen nach oben, während die Winterlandschaft langsam an uns vorbeizieht: hohe schneebedeckte Tannen, ursprüngliche Chalets und schmale, zugeschneite Wege. Die vielen Weiler im Kleinwalsertal sind problemlos zu erreichen, dafür sorgt das gut ausgebaute Busnetz mit den fünf Walserbus-Linien, die sehr regelmässig fahren. Der Individualverkehr ist dagegen eingeschränkt und Touristen wird empfohlen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.Die Busfahrt führt uns durch die drei grössten Orte im Kleinwalsertal. Riezlern liegt am Taleingang und beherbergt die grosse Bushaltestelle, von der aus alle anderen Dörfer bedient werden. Bekannt ist Riezlern für sein Après-Ski: Hübsche Terrassen laden die erschöpften Skifahrer ein, sich unter warmen Decken auszuruhen und eine der leckeren Erfrischungen zu geniessen. Oberhalb von Riezlern liegt Hirschegg mit seinen vielen Hotels. Von hier geht es weiter, bis wir auf 1215 Metern unser Ziel erreichen: Mittelberg. Doch es müsste nicht Mittelberg sein – jedes dieser drei Dörfer eignet sich wunderbar als Ausgangspunkt, um das Kleinwalsertal kennenzulernen. 

Besucher fühlen sich nicht nur von der Schönheit und der einzigartigen Kulisse angezogen, sondern auch von den vielen verschiedenen Winteraktivitäten, die das Tal zu bieten hat. Die verschneiten Berggipfel ringsum laden förmlich zu Entdeckungstouren ein, deren Ausgangspunkte bequem mit dem Bus zu erreichen sind – oder zu Fuss, denn die Distanzen sind kurz und die malerische Landschaft lädt zum Spazieren ein. Das Kleinwalsertal schafft es, den Charme der ursprünglichen Chalets, Scheunen und Steinmauern mit den zeitgenössischen Bauten zu verbinden, die die Tourismusentwicklung mit sich gebracht hat. 

Vielfältiges Wintersportvergnügen

Wer es sportlich mag, schnappt sich die Skiausrüstung und besteigt den Bus in Richtung Skipisten. Skifahrer werden die grosse Anzahl an abwechslungsreichen Abfahrten schätzen, die von den verschiedenen Skiliftstationen aus zu erreichen sind. Die breiten Pisten eignen sich auch bestens für Kinder und Anfänger. Der Snowpark Crystal Ground in Riezlern ist bekannt für seine kreativen Setups und bietet Snowboardern und Freeskiern aussergewöhnliche Erlebnisse, zu denen auch das Flutlichtfahren am Mittwochabend zählt. 

Die österreichischen Berge warten aber noch mit anderen Wintersportvergnügen auf, zum Beispiel mit Langlaufen. Von jedem der drei grossen Dörfer startet eine Langlaufloipe, die dazu einlädt, die stille Winterlandschaft zu geniessen. Das gesamte Loipennetz hat eine Länge von über 50 Kilometern. 

Auch Schneeschuhwandern gehört zum Angebot. Die Bergschule in Hirschberg bietet für jedes Niveau geführte Gruppenwanderungen an. Die geprüften Guides wissen genau, wo es langgeht und sorgen für die nötige Sicherheit. Möglich sind auch mehrtägige Wanderungen, die ein unvergessliches Erlebnis darstellen, denn sie führen durch eine wilde, unberührte Natur abseits der Wanderwege. 

Das Kleinwalsertal ist eine ideale Reisedestination für alle Winterfreunde und von der Schweiz aus gut mit dem Zug zu erreichen. Die malerische Gegend eignet sich bestens, um in die verschneite österreichische Bergwelt einzutauchen und hält für alle, die die Schönheit und Freuden des Winters in den Bergen geniessen wollen, eine breite Palette an Möglichkeiten bereit.  

  • Anfahrt: Mit dem Zug ab Bern in ungefähr fünf Stunden via Zürich, Lindau, Immenstadt nach Oberstdorf. Der Bus ins Kleinwalsertal fährt täglich, dreimal pro Stunde, ab Bahnhof Oberstdorf.
  • Unterkunft: Hotel «Alte Krone» in Mittelberg, in der Nähe der Bushaltestelle. Idealer Ausgangspunkt für die verschiedenen Aktivitäten. 
  • Aktivitäten: Auskunft erteilt das Tourismusbüro, Walserstrasse 264 in Hirschegg. . Für Schneeschuhwanderungen: Bergschule, Walserstrasse 262 in Hirschegg 
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