Mit dem Velo unterwegs durch Strassburg

Wie könnte man die «grüne» Hauptstadt Europas in zwei Tagen besser erkunden als mit dem Velo? Zu entdecken gibt es hübsche Strassen und Gässchen, historische Bauwerke, schöne Flussufer und Pärke und eine spannende Vergangenheit.

Strassburg gehört zu den Städten, die zu jeder Jahreszeit eine Reise wert sind. Im Sommer schlendern die Touris ten über die von der Sonne aufgeheizten Pflastersteine der Altstadt, die Augen auf die Fassaden der hübschen Häuser geheftet. Das goldene Herbstlicht taucht die Bäume in kraftvolle Farben und lässt die ruhig fliessende Ill glanzvoll schillern. Ab Ende November erscheinen die Konturen der Häuser in festlichem Glanz und im Herzen der Stadt bringt der Zauber des Weihnachtsfestes die Gesichter der Menschen zum Leuchten. Im Frühling erwacht die Natur und der Kreislauf beginnt von Neuem. Strassburg, nur zweieinhalb Stunden von Bern entfernt, bietet seinen Besuchern einen freundlichen Empfang. Die Stadt lässt sich bestens mit dem Velo erkunden. Entweder reist man bereits mit dem eigenen Zweirad an oder man nutzt das Verleihsystem vor Ort, um unkompliziert und für wenig Geld ein Velo zu mieten. Auch das öffentliche Verkehrsnetz ist gut ausgebaut, insbesondere die Trams in und um Strassburg spielen eine wichtige Rolle.

«Veloptimismus»

Dank der zahlreichen Velowege, die durch die Stadt und das historische Zentrum führen, kann man den Velobummel durch Strassburg gefahrlos geniessen. Die Stadt setzt sich sehr für den Langsamverkehr ein. Das Velo wird speziell gefördert: mehr als 600 Kilometer Radwege, riesige Abstellflächen, Selbstreparatur-Werkstätten und «Velostrassen », die zwar mit verschiedenen Verkehrsmitteln genutzt werden können, auf denen aber die Radfahrer immer Vortritt haben. Diese Politik scheint Früchte zu tragen, denn in der Innenstadt werden 15 Prozent der Wegstrecken mit dem Velo zurückgelegt.

Ab in den Sattel!

Vom hochmodernen Strassburger Bahnhof ist es nicht weit bis zum grossen Zweiradparkplatz. Dort steht ein Velo neben dem anderen, alle Farben und Typen sind vertreten. Wir schwingen uns auf unsere tapferen Drahtesel und beginnen mit der Entdeckungstour durch die europäische Hauptstadt. Auf den Strassen von Strassburg zu radeln, erweist sich als angenehm und wenig gefährlich. Die Radwege sind gut gekennzeichnet, auch das Passieren von Fussgängerzonen ist problemlos möglich.

Wir fahren in Richtung Altstadtinsel, die «Grand Île». Die Strassburger Altstadt, die 1988 vollständig in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde, entpuppt sich als typisch mittelalterliches Städtchen. Wir überqueren eine mit Blumen geschmückte hübsche Brücke und fahren über das holprige Kopfsteinpflaster bis zu einem grossen Platz, von dem aus wir den riesigen Glockenturm des Liebfrauenmünsters sehen, der alle umliegenden Häuser bei Weitem überragt. Wir fahren weiter bis zur Kathedrale, wo wir absteigen und die Schönheit und Geschichte dieses eindrücklichen Gebäudes auf uns wirken lassen. Bereits Victor Hugo bezeichnete die mit Hunderten von Figuren verzierte Fassade als «ein gigantisches Wunder». Das Strassburger Münster ist nach der Kathedrale Notre-Dame in Paris die am zweithäufigsten besuchte Kathedrale Frankreichs. Die Besichtigung lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Im Innern bewundern wir die gotische Architektur, die reich verzierten, wunderschönen Fenster, die mächtige Orgel und die aus der Renaissance stammende astronomische Uhr.

Auf den Spuren der Geschichte

Von der «Place du Château» durch ein Labyrinth pastellfarbener Fachwerkhäuser ist es nicht weit bis zum Historischen Museum, das im ehemaligen Grossen Schlachthaus, einem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, am Ufer der Ill untergebracht ist. Das Museum lädt zu einer Reise durch das Mittelalter bis hin zur Gründung der europäischen Institutionen ein. Mit den Erklärungen des Audioguide im Ohr gehen wir durch die Ausstellung und betrachten Gegenstände aus früheren Zeiten, alte Stadtpläne, Abbildungen und Gemälde. Nicht weit vom Historischen Museumauf der anderen Seite der Brücke und untergebracht in drei alten Strassburger Häusern liegt das Elsässische Museum, in dem man ganz ins Elsass des 18. und 19. Jahrhunderts eintauchen kann. Die Exponate, Zeitzeugen des elsässischen Alltags, widerspiegeln das damalige Leben und werden in einer Reihe von Zimmern, auf Treppen und in Innen- und Aussenhöfen und –gängen ausgestellt. Der Boden knarrt, die Räume sind spärlich beleuchtet und die Atmosphäre ist einmalig.

Das Gerberviertel «Petite France»

Das Quartier «Petite France» ist ein absolutes Muss und ein idealer Ort zum Entspannen. Nach den schönen historischen Gebäuden, dem Duft der Blumen, die die Fenster schmücken, und der pittoresken Atmosphäre, die dieses ehemalige Gerberviertel ausstrahlt, locken die Restaurants mit elsässischen Spezialitäten: Sauerkraut, Flammkuchen, Foie gras, Brezeln, Lebkuchen, süsser oder salziger Gugelhupf – die regionale Küche hat einiges zu bieten!

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Nützliche Informationen

Leihfahrräder von Vélhop

Das Leihfahrradsystem in Strassburg ist einfach zu nutzen und bietet gute Velos. Die Zweiräder können in einem Vélhop-Shop (mit Beratung) oder an einer automatischen Ausleihstation, zum Beispiel beim Bahnhof, gemietet werden. Tarif: ab 1 Euro pro Stunde, auch Tagesmiete möglich.

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