Sternennacht in St. Gallen

In der Adventszeit erleuchten 600 Sterne die Stadt St. Gallen.

Riechen Sie ihn, den Duft nach Zimt, Mandarinen und Tannennadeln? Wir sind in St. Gallen für einen Vorgeschmack auf den weihnächtlichen Zauber. Nicht den Käuflichen, sondern jenen, den man anschaut, bewundert und probiert.

Der Herbst hat den Himmel grau gefärbt, leise fällt der Regen auf den St. Galler Bahnhof. Die Stadt verliert deswegen nichts von ihrem Charme. Das Fussgängerzentrum ist klein, die hübschen Gassen stellen für sich allein eine Attraktion dar. An den Fachwerkhäusern fallen die Erker auf, diese vorstehenden Balkone, die so typisch für die Ostschweiz und gewisse deutsche Städte sind. Als Symbole für Reichtum sind sie geschmückt mit Skulpturen und Malereien, die an ferne Orte erinnern.
Die Stadt wurde im 7. Jahrhundert vom irischen Mönch Gallus gegründet und ihre
Geschichte ist eng mit der Religion verknüpft, wie das Klosterquartier zeigt. Hier besucht
man vor allem die eindrückliche barocke Kathedrale und die berühmte Stiftsbibliothek.

600 leuchtende Sterne 

Wie viele andere Städte organisiert St. Gallen einen schönen Weihnachtsmarkt. Noch ist im Moment unsicher, ob er 2021 stattfinden kann, doch eine andere Tradition bringt die Stadt zum Glänzen und lohnt den Besuch auf jeden Fall: In der Festzeit erleuchten über 600 grosse hängende Sterne die Fassaden und Gassen St. Gallens.
Am ersten Advent treffen sich St. Gallerinnen und St. Galler in der Altstadt mit einem Glas Glühwein in der Hand zu den Klängen von Weihnachtsliedern. Sobald es dunkel ist, schauen alle gebannt nach oben, wo die Sterne einer nach dem andern zu strahlen beginnen und der Stadt einen ersten Hauch von Weihnachten verleihen. 

Hübsche Spitzen

St. Gallen hat sich rund um die Stickerei und Spitzenklöppelei entwickelt, die im Textilmuseum zu entdecken sind. Bereits im Mittelalter wurde in der Bodenseeregion Leinen produziert und – bekannt für seine hervorragende Qualität – in die ganze Welt exportiert. Mit dem Aufkommen der Baumwolle im 18. Jahrhundert musste sich St. Gallen neu erfinden. Die Stadt tat dies, indem sie die Stickereikunst entwickelte, zuerst von Hand, später mit der Maschine.
Noch heute kommt die St. Galler Spitze in der Haute Couture zum Einsatz. Man sah das beispielsweise am Kleid, das Michelle Obama bei der Amtseinführung ihres Mannes 2009 trug, oder bei Amal Clooney an ihrer Hochzeit mit George 2014.

Süss und schaumig

Wenn die Kälte eine kleine Pause erfordert, freut sich der Gaumen. Im Schaufenster der Confiserie Roggwiller laden grosse, minutiös dekorierte Biberli dazu ein, das kleine Familiengeschäft zu betreten. Man entdeckt dann eine grosse Auswahl dieser gefüllten Lebkuchen mit Mandelteig – ein echtes Wahrzeichen der Stadt –, die man im Tea-Room im Raum nebenan gleich selber probieren kann.
Bier wurde in St. Gallen schon im Mittelalter von den im Kloster lebenden Mönchen gebraut; gemäss dem Originalplan aus dem 9. Jahrhundert hatte das Kloster drei Brauereien. Der 1779 gegründete Schützengarten ist die älteste Bierbrauerei der Schweiz. Ganz in der Nähe des Stadtzentrums kann
man deren Getränke degustieren, das (in der Schweiz einzigartige) Bierflaschenmuseum besuchen und die Philosophie des Hauses kennen lernen. Die mit dem Slow-Brewing-Gütesiegel ausgezeichnete Brauerei arbeitet mit lokalen Rohstoffen und wird mit Strom aus Wasserkraft betrieben.
 

St. Gallen an Weihnachten besuchen

Die St. Galler Sterne leuchten vom 25. November bis 6. Januar 2022. Informationen zum Weihnachtsmarkt werden vom Tourismusbüro aufgeschaltet: www.st.gallen-bodensee.ch

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