Unser Welterbe

Mit 13 Welterbestätten kann die Schweiz auf eine grosse Anzahl von der Unesco ausgezeichneten Kultur- und Naturschätze stolz sein. Sie gesehen zu haben ist eigentlich ein Muss. Das VCS-Magazin stellt in dieser und der nächsten Ausgabe eine Auswahl davon vor.

Manche Dinge sind so wertvoll, dass die ganze Menschheit darüber wachen muss. Dies ist das Motto der Unesco-Welterbekonvention, die 1972 gegründet wurde. Die Idee dahinter: Was die Natur in Jahrmillionen oder Jahrtausenden geschaffen, was die Menschheit in Jahrhunderten aufgebaut hat, das soll geschützt und erhalten werden. Damit ein Natur- oder Kulturgut in die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommen wird, muss ein Vertragsstaat dem Welterbekomitee eine Kandidatur mit einem ausführlichen Dossier einreichen. Nur gerade einmal im Jahr entscheidet das Komitee darüber, ob die strengen Kriterien erfüllt sind und eine Stätte in die Liste aufgenommen wird. Das Prädikat «Unesco-Welterbe» bedeutet für die Stätten einerseits eine exklusive Auszeichnung von internationaler Bedeutung. Andererseits ist das begehrte Label auch eine Verpflichtung: die ausgezeichneten Natur- und Kulturgüter zu erhalten. Drei dieser Unesco-Welterbestätten stellen wir in dieser Ausgabe vor.

Üsé Meyer ist seit 24 Jahren als Buchautor und Outdoor-Journalist tätig.

Weitere Informationen: www.unsererbe.ch

Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch

Dieses Welterbe gehört zu den spektakulärsten Hochgebirgslandschaften der Welt, wo sich ein Höhepunkt an den anderen reiht. Dazu zählen etwa die Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau, Steppenflächen, urige Täler, hohe Wasserfälle sowie natürlich ein weiterer Star des Gebiets – der Aletschgletscher. Er ist mit 20 Kilometern der längste Eisstrom der Alpen und weist unter dem Konkordiaplatz eine rund 800 Meter dicke Eisschicht auf. Unter anderem weil sich hier das grösste zusammenhängende Gletschergebiet Eurasiens befindet, wurde die Region 2001 zum Unesco-Weltnaturerbe auserkoren. Die Gletscher, die mehr als 50 Gipfel mit über 3500 Metern und die neun Viertausender sind grösstenteils nur Alpinistinnen und Alpinisten zugänglich. Das Welterbe lässt sich aber auch bestens von einem der vielen Aussichtspunkte an seinen Rändern aus erleben. Und im Besucherzentrum «World Nature Forum» in Naters (VS) erfährt man ebenfalls viel Spannendes rund um die faszinierende Welterbestätte.

Tektonikarena Sardona

Wie konnte älteres Gestein über gut 200 Millionen Jahre jüngerem zu liegen kommen? Das widersprach bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts allem, was man lange zu wissen glaubte. In der Gebirgslandschaft um den Piz Sardona im Grenzgebiet der Kantone St. Gallen, Glarus und Graubünden kamen Geologen dem Rätsel auf die Spur. Nicht zuletzt deshalb, weil hier das Phänomen deutlich sichtbar ist: 250 bis 300 Millionen Jahre altes rotes oder grünes Verrucanogestein lieg über dem grau-braunschwarzen Flysch, der bloss zwischen 35 und 50 Millionen Jahre alt ist. Hier stehen die Berge Kopf! Dieser Einblick in die Zeiten der Gebirgsentstehung hat nicht nur grossen Wert für die Forschung oder Schulen – auch Wanderer und Naturliebhaberinnen kommen in der Region auf ihre Kosten. Wer sich eingehender mit der Tektonikarena Sardona auseinandersetzen möchte, kann dies in den Besucherzentren von Glarus und Elm machen, oder auf der «Expedition Tschinglen» – einer zweieinhalbstündigen Rundwanderung ab der Tschinglen-Alp oberhalb Elm.

Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina

Genau 196 Brücken und 55 Tunnels passiert die Rhätische Bahn (RhB) auf der 122 Kilometer langen Strecke von Thusis bis ins italienische Tirano. Die zwischen 1898 und 1910 erbaute Schmalspurlinie gilt nicht nur als eine Meisterleistung der Ingenieurtechnik, sondern auch als ein einzigartiges Beispiel für eine Eisenbahn, die harmonisch in die Hochgebirgslandschaft integriert ist. Das macht auch die Fahrt mit der Bahn zu einem aussergewöhnlichen Erlebnis: Eins zu eins erlebt man, mit welch innovativen Ideen zahlreiche Schluchten, Felsbarrieren und Steigungen überwunden werden. Zum meistfotografierten Bauwerk gehört der weltberühmte, in einer Kurve liegende Landwasserviadukt, der direkt in einen Tunnel in der Felswand führt. Mehr zum Bahnpionierwerk erfährt man auch im Bahnmuseum Albula in Bergün oder auf dem Bahnerlebnisweg von Preda bis Filisur.

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