«Das Velo hat nur Vorteile.»
Raphaël Dupertuis aus Reverolles (VD) und seine Töchter setzen auf das Cargovelo.
Wieso fahren Sie Velo?
Ich bin schon als Kind immer Velo gefahren. Diese Gewohnheit habe ich beibehalten – zuerst auf dem Weg zur Ausbildung, später zu meinen verschiedenen Arbeitsorten. Zwar gäbe es Alternativen wie den öffentlichen Verkehr oder Fahrgemeinschaften, ich fahre aber lieber selbst. Vor fünf Jahren habe ich mein erstes E-Bike gekauft, weil ich längere Strecken zurücklegen musste und so das Auto vermeiden konnte. Nach der Geburt unserer beiden Töchter kam ein Lastenvelo dazu.
Was gefällt Ihnen besonders am Velofahren?
Das Velo hat nur Vorteile. Im Vergleich zum Auto oder zu den öffentlichen Verkehrsmitteln spare ich in der Stadt Zeit, es ist praktisch, ich bleibe in Bewegung – das tut mir gut. Ich fahre mehrmals pro Woche nach Lausanne, und diese 35 bis 40 Minuten auf dem Velo sind ein angenehmer Übergang zwischen Arbeit und Zuhause.
Gibt es Wege, für die Sie andere Verkehrsmittel brauchen?
Ich überlege immer zuerst, ob ich das Velo nutzen kann. Dank E-Bike und Lastenvelo lassen sich die meisten Wege gut bewältigen – ob zur Arbeit, mit der Familie, zum Einkaufen oder sogar, um zur Entsorgungsstelle zu fahren. Aber wir wohnen auf dem Land und mit Kindern ist das Auto manchmal doch nötig.
Wie könnten wir das Velofahren weiter fördern?
Wir brauchen eine durchdachte und sichere Infrastruktur, die effiziente Wege ermöglicht. Manche Routen haben gefährliche Kreuzungen oder unklare Vortrittsregelungen – das schreckt ab. Wo möglich sollten die verschiedenen Verkehrsarten getrennt werden. Velostreifen sind manchmal gefährlicher als gar keine, weil Autos beim Überholen viel zu nahe vorbeifahren. Das Nebeneinander mit dem Autoverkehr ist oft schwierig, und Velofahrende haben ein schlechtes Image, das nicht gerechtfertigt ist. Wer Velo fährt, leistet einen positiven Beitrag zur Wende. Wegen des noch bestehenden Risikos ist Velofahren auch ein politisches Statement.