
«Am Wochenende radle ich einfach drauflos.»
Im Gespräch mit Ute Studer. Sie lebt in Luzern und fährt ein Dreirad.
Wieso fahren Sie ein Dreirad?
Ich habe Multiple Sklerose und daher Gleichgewichtsprobleme. Nachdem ich bei einem Rotlicht mit dem Velo umgekippt bin, habe ich mich in meinem Velogeschäft beraten lassen. Ich fahre täglich, es musste etwas sehr Praktisches sein, das sich idealerweise zusammenlegen und ins Auto oder den Zug verladen lässt.
Wie sieht Ihr typischer Velotag aus?
Ich fahre durch die Stadt über die Seebrücke ins Fitnesscenter. Am Wochenende radle ich einfach drauflos. Ich bin schon über die Grosse Scheidegg, auf die Rigi und auf die Fräkmüntegg gefahren. Ich habe keine Angst, wenn ein Lastwagen neben mir durchfährt. Ich halte die Ellenbogen raus, das ist die Breite, die ich brauche.
Was lieben Sie an Ihrem Velo?
Mit dem Velo weiss ich genau, wie lange ich von A nach B brauche. Das schätze ich sehr.
Welche anderen Verkehrsmittel nutzen Sie?
Für weitere Distanzen das Auto oder den öffentlichen Verkehr. Ich habe erst kürzlich wieder das Velo in den Zug verladen.
Was empfehlen Sie anderen Menschen in einer vergleichbaren Situation?
Neugierig sein und ausprobieren. Wer Fragen hat, darf mich auf der Strasse auch gerne ansprechen.
Was ist Ihr liebstes Veloerlebnis?
Die Fahrt über die Grosse Scheidegg. Schön sind auch die Begegnungen, wenn jemand fragt, wie es mir geht und was das für ein Velo ist.
Welche Verbesserungen bei der Infrastruktur wünschen Sie sich?
Kürzlich war ich in Bern, vor der Ampel haben die Velofahrenden die ganze Spur zur Verfügung. So wirst du gesehen und kannst besser abbiegen.