Die Vermeidung des motorisierten Individualverkehrs wirkt sich unmittelbar und rasch auf die Schadstoffbelastung aus. Dies zeigte sich zu Beginn der Corona-Pandemie: Der deutliche Rückgang des Strassenverkehrs infolge der Covid-Schutzmassnahmenführte denn auch zu einem deutlichen Rückgang der Luftbelastung.

Die Luftschadstoffbelastung in der Schweiz kann jedoch nicht mit Lockdowns bekämpft werden. Hingegen können vermehrtes Homeoffice, Videokonferenzen statt Geschäftsreisen und ganz allgemein eine Reduktion des Strassenverkehrs wesentlich zur Reduktion der Schadstoffbelastung beitragen

Mit einer Verkehrsverlagerung auf den öffentlichen Verkehr und aufs Velo kann die Luftbelastung deutlich gesenkt werden. Vordringlich ist diesbezüglich der Ausbau einer guten Veloinfrastruktur. Die meisten Autofahrten sind innerorts und relativ kurz. Die Verlagerung kurzer Autofahrten aufs Velo kann die Schadstoff-Emissionen dort vermindern, wo diese aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte auch den grössten Schaden anrichten.

Auf EU-Ebene wird aktuell eine neue Abgasnorm Euro 7 vorbereitet. Diese Gelegenheit muss unbedingt genutzt werden: nicht nur, um die Schadstoff-Grenzwerte zu senken, sondern auch um den Schadstoffausstoss in bisher nicht regulierten Fahrsituationen wie Kaltstart oder bei extremen Temperaturen wirkungsvoll zu reduzieren. Zudem sollen auch die Bremsabrieb-Emissionen soweit wie technisch möglich begrenzt werden. Wichtig ist auch die Limitierung des Ausstosses bisher nicht regulierter Schadstoffe wie Methan, Ammoniak oder Formaldehyd.

Parallel zu strengeren Abgasnormen muss die Elektrifizierung des Strassenverkehrs vorangetrieben werden. Der Verkauf von Verbrenner-Personenwagen sollte aus Klimaschutz-Gründen ohnehin bis spätestens 2030 beendet werden. Selbst wenn keine neuen Benzin- und Dieselautos verkauft werden, dauert es noch viele Jahre, bis nur noch Elektro- und Wasserstoff-Fahrzeuge auf den Strassen unterwegs sind