Die Entstehungsgeschichte

20 Jahre Begegnungszone - eine Erfolgsgeschichte

Die Geburtsstätte der Begegnungszone liegt an der Emme, in der Zähringerstadt Burgdorf. Im Bahnhofquartier des heute gut 16‘000 Einwohner zählenden Regionalzentrums lief 1996 unter dem Motto «langsam-freundlich-sicher» die Versuchsphase der sogenannten «Flanierzone» an – mit möglichst einfachen Signalisierungs- und Gestaltungsmitteln und mit Tempo 20 und Fussgängervortritt als Grundregeln. Durchgeführt wurde das Experiment unter dem Dach der Velo- und Fussgängermodellstadt Burgdorf (FuVeMo), mitgetragen durch Gewerbe, Einwohnergemeinde, Verkehrsverbände und das zuständige Bundesamt. «Das offizielle Vertragsziel zwischen dem damaligen Bundesamt für Energiewirtschaft (BEW, heute BFE) und dem Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) für die Fussgänger- und Velomodellstadt Burgdorf lautete 1995: ‚... die Möglichkeiten und Grenzen des nicht motorisierten Verkehrs zur Einsparung von Energie umfassend aufzuzeigen‘.» (Abschlussbericht FuVeMo )

Wieso die Wahl auf Burgdorf fiel und welch immense Überzeugungsarbeit es brauchte, um das wegweisende Pilotprojekt überhaupt starten zu können, schildert Hans Kaspar Schiesser, ehemaliger Leiter Verkehrspolitik beim VCS, im Interview mit dem VCS-Magazin 5/16. Entscheidend sei die allseitige Bereitschaft gewesen, über seinen Schatten zu springen. Der Gewerbevertreter habe «die Zustimmung gegeben, dass man den Verkehr im Zentrum beruhigt. Und ich habe mich überwunden und zugesagt, dass keine Parkplätze aufgehoben werden».

Die Flanierzone bewährte sich allen Unkenrufen zum Trotz, und nur sechs Jahre später, im Jahr 2002, wurde sie unter dem neuen Namen Begegnungszone definitiv in die Schweizer Strassenverkehrsgesetzgebung aufgenommen. «Die Bevölkerung und das Gewerbe im Bahnhofquartier zeigten sich am Anfang skeptisch. Doch der Ansatz der Mischverkehrsform bewährte sich: Die Fahrgeschwindigkeiten sanken nachweislich, das Verkehrsklima war spürbar angenehmer und friedlicher geworden», bilanzierte der FuVeMo-Abschlussbericht.

Seither hat sich die Begegnungszone landauf, landab in vielfältiger Art und Weise bewährt. Allein in der Stadt Bern, die sich als Spitzenreiterin profiliert hat, sind bereits gegen 100 Begegnungszonen entstanden. Was vor 20 Jahren eine verkehrspolitische Vision war, verändert heute nachhaltig das Gesicht von Quartieren und Kernzonen in Schweizer Städten – und hat sich längst auch zum erfolg-reichen «Exportprodukt» weiterentwickelt.

Begegnungszonen in Europa

Das 2002 in der Schweiz gesetzlich verankerte Modell der Begegnungszone fand viel Beachtung im europäischen Ausland – und bald einmal auch Nachahmer. 2004 zog Belgien nach, 2008 Frankreich, 2009 Luxemburg und 2013 schliesslich auch Österreich, wobei die konkrete Form der Zone jeweils länderspezifische Anpassungen erfuhr.

Frankreich
Österreich
Frankreich

«Zone de rencontre» in Frankreich

« Le 19 janvier 2009, Metz a été la première ville française à inaugurer les zones de rencontre, espaces partagés limités à 20 km/h. Plus de convivialité, de confort et de plaisir pour vivre la ville sur les places Sainte Croix, Saint Martin, Saint Louis, Saint Simplice et place d'Armes. Les 5 premières zones de rencontre en France sont nées à Metz. »

Mehr dazu auf der Homepage von Metz.

Österreich

Begegnungszone in Österreich

Begegnungszone auf dem Naschmarkt in Wien.

Bericht des ORF zur Eröffnung im Herbst 2015.

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