Begegnungszone bei der Schule

Rund um das Schulhaus laufen die Wege konzentriert und aus mehreren Richtungen zusammen. Entsprechend vielfältig sind auch die Querungsbedürfnisse.

Je nach Situation führen einzelne Fussgängerstreifen nicht zu optimalen Lösungen, oder es fehlt der Platz für den Bau von Trottoirs.

Allenfalls muss zwischen Schulhaus und Turnhalle oder Sportplatz eine Strasse gequert werden.

Die Begegnungszone ermöglicht vortrittsberechtigte Zugänge aus allen Richtungen.

Die tiefen Fahrgeschwindigkeiten schaffen ein hohes Sicherheitsniveau für die Schulkinder, inklusive Fehlertoleranz, wenn ab und zu ein Kind abgelenkt sein und unvermittelt die Strasse betreten sollte.

Beispiel Breitenrain

«Seit der Sanierung des Breitenrain-Schulhauses in den Jahren 2003 – 2005 wird der Spielplatz auf der anderen Seite des Turnwegs als Pausenhof genutzt. In der grossen Pause wird die Strasse für den Verkehr gesperrt.

Durch die Sperrung des Turnwegs verlagerte sich der Verkehr auf andere Quartierstrassen. Eine sinnvolle Lösungsmöglichkeit für dieses Problem aus planerischer Sicht war das Einrichten einer Begegnungszone mit Fussgängervortritt und Tempo 20. Es wurde deshalb ein Vorschlag erarbeitet, dessen Gestaltung den Kindern Sicherheit vermittelt.»
( Quelle Verkehrsteiner)

Beispiel Bremgarten (BE)

Im Jahre 2008 wurde beim Unterstufen-Schulhaus auf der Kantonsstrasse, auf einer Länge von 140 Metern, die neue Begegnungszone eingeweiht. Davon profitieren seither nicht nur die Kinder, sondern auch das Zentrum von Bremgarten, dank höherer Durchlässigkeit und Attraktivität.

Diese erste Begegnungszone auf einer bernischen Kantonsstrasse wurde in Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Kanton umgesetzt. «Um die gewünschte Verhaltensänderung zu erzielen, wurden in Bremgarten sowohl für die Torwirkung als auch für die Verengung der Fahrbahn starke optische Reize eingesetzt.

Die Fahrbahnbreite von 6 Metern entspricht dem Minimalbedarf der Busse. Dank der Integration des Vorplatzes von Ladenzentrum und Neubau in die Gestaltung entsteht nun ein Eindruck von Platz statt nur Strasse.»

In einer Wirkungsanalyse (PDF) wurde auch das Querungsverhalten der Kinder vorher (Tempo 50, mit Fussgängerstreifen) und nachher (Begegnungszone, ohne Fussgängerstreifen) untersucht.

Unter dem alten Regime wurde den Kindern der Vortritt von lediglich 30% der Autofahrenden gewährt. Ein Jahr nach Einführung der Begegnungszone hielten sich 94% der Autofahrenden an die Regel.

Trotz Vortrittsrecht erhöhte sich die Vorsicht der Kinder. Vorher, mit Fussgängerstreifen, gingen oder rannten 80% der Kinder ohne anzuhalten über die Strasse. Ein Jahr nach Einführung der Begegnungszone hatte sich dieser Anteil auf 56% reduziert.

Die Studie kam zum Schluss, dass die Interaktionen zwischen den Fahrzeuglenkern und den Kindern deutlich zugenommen haben, was als sehr positiv zu beurteilen sei.

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