Inspirierende Beispiele

Yves Chatton  VCS-Magazin 2/2023

Für den VCS ist klar: Eine Mobilität ohne fossile Energie bis 2050
ist realistisch und für alle vorteilhaft. Wie wird sie aussehen?
Ein kleiner – nicht abschliessender – Überblick über gute Beispiele, die uns den Weg weisen.

Wussten Sie, dass es möglich ist, die Fahrten zu reduzieren und dabei genauso mobil zu sein? Dies streben zahlreiche Städte an, zum Beispiel mit dem Konzept der «15-Minuten-Stadt». Die Idee ist simpel: Die wichtigsten alltäglichen Ziele – Arbeit, Schulen, Geschäfte, Freizeitorte oder Grünflächen – müssen für alle Einwohnerinnen und Einwohner möglichst in wenigen Minuten zu Fuss oder mit dem Velo erreichbar sein.

Mit dem Velo, ...

In der Schweiz leben drei Viertel der Bevölkerung in einer Stadt oder Agglomeration und viele unserer Fahrten sind bereits kurz – die Hälfte der Fahrten midem Auto sind kürzer als 5 Kilometer. Hier ist das Potenzial des Velos enorm. Zu den guten Beispielen in dieser Hinsicht zählen Städte im Norden wie Kopenhagen oder Amsterdam. Man muss aber nicht so weit fahren, um Inspiration zu finden. Nehmen wir Bern: Seit mehreren Jahren investiert die Stadt in eine sichere und durchgehende Velo- Infrastruktur, welche die Bedürfnisse aller Altersgruppen berücksichtigt. Das Ergebnis: Der Veloverkehr nahm von 2014 bis 2020 um 60 Prozent zu. Manche werden einwenden, dass eine solche Entwicklung in einer Stadt mit mehr Gefälle nicht möglich sei, aber Lausanne beweist uns das Gegenteil. Dank der Entwicklung der Infrastruktur und in Kombination mit weiteren Massnahmen wie Subventionen für den Kauf von Elektrovelos stieg der Veloverkehr von 2017 bis 2021 um 86 Prozent.

Das Anlegen eines einfachen Velostreifens im Stadtgebiet sowie eine moderate Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs können bereits eine grosse Auswirkung haben. Dies wurde vor Kurzem in Freiburg auf dem Boulevard de Pérolles beobachtet, einer sehr verkehrsstarken Achse, die den Bahnhof mit den Hochschulen verbindet. Der Veloverkehr nahm dort unter der Woche um 20 Prozent zu und fast drei Viertel der Velofahrerinnen und -fahrer gaben an, weniger gestresst zu sein.

... dem ÖV und E-Autos

Die Schweiz verfügt bereits über das dichteste Schienennetz der Welt, doch mit jedem neuen Angebot wird die Attraktivität weiter gesteigert. Nach der Inbetriebnahme des Léman Express und des Trams von Annemasse 2019 zeigte eine Umfrage, dass 44 Prozent der Autofahrenden, die den Léman Express bereits benutzt hatten, ihre Fahrzeugnutzung reduzierten und 7 Prozent der befragten Personen kein Fahrzeug mehr besassen. Im Jura führte eine Anpassung des ÖV-Angebots 2021 zu einer stärkeren Nutzung im Jahr 2022. Daher ist es umso wichtiger, die Bemühungen in diesem Bereich beizubehalten.

Es wird auch in Zukunft Autos auf den Strassen geben und sie werden vor allem elektrisch sein. Zahlreiche Autohersteller haben die Umstellung bereits angekündigt: Renault, Ford, Volvo, Opel, Fiat und Peugeot verkaufen ab 2030 keine Benzinfahrzeuge mehr, VW und Audi verkaufen ab 2035 nur noch Elektromodelle. Es liegt an uns, uns von guten Beispielen für eine klimafreundliche Mobilität inspirieren zu lassen.

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