Mit dem Zug in den Schnee

Camille Marion

Bei Freizeitfahrten den ÖV zu benutzen, sollte eine Gewohnheit sein. Für den Winter haben die ÖV-Unternehmen – und der VCS – verschiedene Projekte entwickelt, damit man sich einen nachhaltigen Aufenthalt im Schnee organisieren kann.

Die Zahl ist bekannt und doch immer wieder erschreckend: In der Schweiz ist die Mobilität für 38 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Um unsere Klimaziele einzuhalten, müssen wir einen raschen Umstieg vom eigenen Auto auf den ÖV, das Velo oder andere Formen nachhaltigerer Mobilität erreichen. Das betrifft natürlich unsere Pendlerfahrten, aber ebenso die Reisen, die unserem Freizeitvergnügen dienen. Letztere machen im Durchschnitt mehr als die Hälfte der Kilometer aus, die wir unterwegs sind.

Die gute Nachricht ist, dass wir hier den Hebel am leichtesten ansetzen können. Die Freizeit bietet punkto Mobilitätsoptionen einen grossen Handlungsspielraum.

Ein attraktives Angebot bereitstellen

Wenn in diesem Winter die ersten Schneeflocken fallen, werden viele bald einmal in die Berge fahren, um sich dort Ski, Schnee- oder Schlittschuhe anzuschnallen. Um den Strassenverkehr und die endlosen Staus auf den Autobahnen einzudämmen, muss der ÖV attraktive Verbindungen bereitstellen.

Entsprechend bieten die ÖV-Unternehmen seit einigen Jahren zusätzliche Züge für Reisen in die Wintersportorte an. Die neuen «Snow’n’Rail»-Angebote werden in den nächsten Tagen von den regionalen Unternehmen publiziert. Das «Snow’n’Rail»-Abo der SBB enthält Vergünstigungen auf den ÖV, Skipässe und Skimieten sowie bei einigen Skischulen auf Privatstunden. Der Skipass kann direkt auf den SwissPass geladen werden, womit man die Warteschlange umgehen kann.

Die Attraktivität des ÖV hängt stark von der Qualität des Angebots auf dem letzten Kilometer ab. Um das bestehende Netz zu ergänzen, hat der VCS gemeinsam mit dem Schweizer Alpen-Club den Schneetourenbus ins Leben gerufen. Mit diesem in sechs Regionen verfügbaren Service lässt sich der Ausgangspunkt für Ski- oder Schneeschuhrouten und Winterwanderwege erreichen. Die Saison startet Mitte Dezember.

Mit leichtem Gepäck reisen

In den Bergen setzen sich viele Feriendestinationen dafür ein, den ÖV attraktiver zu machen. Die lokalen Busse sind oft kostenlos oder in der Gästekarte oder im Skipass inbegriffen. Ein Aufenthalt in den Bergen bringt in der Regel sperriges Gepäck mit sich, von der Skiausrüstung über warme Kleider bis zu den zusätzlichen Gepäckstücken der Kinder. Um die Reise mit dem ÖV zu erleichtern und zu vereinfachen, bieten die SBB einen Gepäcktransportdienst an. Mit dem Angebot «Von Tür zu Tür» werden die Koffer am Wohnort oder an vielen Schweizer Bahnhöfen und an einigen Postautohaltestellen abgeholt und am übernächsten Tag an den Zielort geliefert. So lässt es sich unbeschwert reisen!