Mehr als drei Viertel der historischen Überreste von Aventicum sind noch nicht ausgegraben, doch die bisherigen Ausgrabungen bieten einen guten Einblick über das Leben zu jener Zeit. An mehreren Stätten können mit Stereoskop-Brillen Reproduktionen der antiken Monumente bestaunt werden.
So auch bei den Ruinen des Cigognier-Heiligtums, zu dem man gelangt, indem man von der Arena Richtung Murten hinuntergeht. Das Heiligtum verdankt seinen Namen Störchen (französisch: la cicogne), die vor mehreren Jahrhunderten auf der Säule nisteten. Man geht davon aus, dass das Monument dem Kaiserkult von Marc Aurel diente: Seine Büste wurde hier 1939 in einem der Abwasserkanäle gefunden (im römischen Museum bei der Arena steht heute eine Reproduktion). Der weite Tempel dehnte sich bis zum ehemaligen Theater aus, dessen Ruinen heute als Spielplatz für Kinder und Eidechsen dienen.
Der Rundgang geht weiter Richtung Osttor. Man geht zwischen Blumenfeldern, um die Ringmauer zu erreichen, die 5,5 Kilometer lang und von 73 Türmen flankiert war. Davon hat nur einer überlebt – der Aussichtsturm La Tornallaz. Der Eintritt ist frei, deshalb nichts wie hinauf auf den höchsten Punkt. Von hier aus hat man eine schöne Rundumsicht: Man sieht die Stadt auf dem Hügel, Felder so weit das Auge reicht, die Rebberge am Mont Vully und den glitzernden Murtensee. Der Strand ist nicht weit und damit der ideale Ort, um diesen Ferientag zu Hause ausklingen zu lassen.