Ganz am Ende des bretonischen Hügellandes liegt Saint-Malo, am Ärmelkanal. Die direkt ans Meer gebaute Stadt mit den stilvollen Fassaden, die auf den Strand blicken, lässt sich gut zu Fuss erkunden.
Saint-Malos enger Bezug zur See hat die Geschichte der Stadt geprägt. Fischer, Seeleute, Reeder, Entdecker und Freibeuter haben im Lauf der Jahrhunderte immer wieder den gewaltigen Wassermassen getrotzt und der Stadt an der bretonischen Küste zu ihrem Ruhm verholfen. Jacques Cartier brach 1534 von der Küste seiner Heimatstadt auf, um Kanada zu entdecken, und wurde damit zum berühmtesten französischen Seefahrer der Renaissance. Ein Jahrhundert später zeichnete sich der Korsar René Duguay-Trouin durch seinen Mut und seine Kampfeslust aus und schaffte es bis zum Generalleutnant der Seestreitkräfte. Statuen und Gedenktafeln erinnern noch heute an diese bemerkenswerten Figuren.
Wer das Meer liebt, wird in Saint-Malo vom Kommen und Gehen der Gezeiten fasziniert. Erst die hohen Steinmauern zum Schutz der Häuserzeilen stoppen die Brandung der ansteigenden Flut. Ziehen sich bei Ebbe die Wassermassen zurück, kommen weit ins Meer hinausreichende Sandbänke zum Vorschein, aus denen sich kleine Krabben ängstlich zappelnd befreien, bevor sich die Kinder hinknien und sie einsammeln.