Allein die 2020 in der Schweiz immatrikulierten rund 3,5 Millionen Personenwagen verursachten externe Kosten in der Höhe von 8,5 Milliarden Franken – insbesondere für Aufwendungen für Umwelt- und Gesundheitsschäden. Somit wurde jedes Auto von der Allgemeinheit mit rund 2’400 Franken subventioniert.
Anders Gautschi, Geschäftsführer des VCS Schweiz, sieht dringenden Nachholbedarf: «Politik und Verwaltung müssten dieses Marktversagen schon längst angehen. Die Schweiz kennt mit der LSVA ein erprobtes und bewährtes Instrument, um die externen Kosten des Strassengüterverkehrs zumindest teilweise zu erheben.» Mit ähnlichen Massnahmen – etwa einer CO2-Abgabe auf Treibstoffe oder einer Flugticket-Abgabe – könnten auch die externen Kosten des motorisierten Individualverkehrs und des Flugverkehrs teilweise internalisiert und durch eine Lenkungswirkung im besten Fall gesenkt werden.
Aus Sicht des VCS Schweiz ist jedoch nach wie vor kein Wille erkennbar, das Problem anzugehen: Der weitere Ausbau der Autobahnen wird die von der Allgemeinheit getragenen Kosten weiter erhöhen, zumal das Wachstum des Strassenverkehrs weiter angeregt wird.
Fuss- und Veloverkehr fördern
Als einzige Verkehrsträger mit externem Nutzen nennt das Bundesamt für Raumentwicklung den Fuss- und Veloverkehr. Es sind dies auch die einzigen Mobilitätsbereiche, welche 2020 keine Streckenkilometer einbüssten. Die regelmässige körperliche Bewegung vermag die Gesundheitskosten zu senken und ist aus Sicht des VCS unbedingt zu fördern. Die Risiken und die Unfallkosten des Fuss- und Veloverkehrs können durch einen Ausbau guter Fuss- und Veloinfrastruktur wirksam reduziert werden.