Ab diesem Wochenende gilt wiederum die Reservationspflicht für den Veloselbstverlad bei der SBB. VCS und Pro Velo anerkennen zwar, dass die SBB bis zum Jahr 2027 etappenweise rund 400 zusätzliche Veloplätze in den Fernverkehrszügen schaffen will. Sie hat das Personal leicht erhöht und auch mehr Gepäckwagons zur Verfügung gestellt. Dieser Kapazitätsausbau genügt jedoch bei weitem nicht. An Sommerwochenenden gab es im Vorjahr mehr als 2500 Reservationen. Die Nachfrage nach Veloplätzen an Wochenenden übersteigt das Angebot, sagt selbst die SBB.

Umständliche Reservations-App

Immer noch ungenügend ist die Reservation über die SBB-App. Es ist keine Stornierung möglich, leere Plätze werden nicht freigegeben. Für bestimmte Züge können nicht mehr als zwei Plätze gleichzeitig reserviert werden, was Familien und Gruppen Probleme bereitet. Obwohl die Reservation obligatorisch ist, müssen Velofahrende mindestens bis zur Saison 2023 warten, bis die Probleme wie von der SBB angekündigt behoben werden.

Seit der Einführung der Reservationspflicht am 21. März 2021 erhielten Pro Velo und VCS viele negative Rückmeldungen. Daraufhin überreichten sie der SBB mit zwölf weiteren Verbänden am 6. September eine Petition mit über 54‘000 Unterschriften für ein «Offenes System Bahn & Velo».

Mehr Veloabstellplätze in den Eisenbahnwagen und die Verbesserung des Ticketings sind die zentralen Forderungen von VCS und Pro Velo. So bleibt der öV im Freizeitverkehr eine attraktive Kombination - anstelle eines Velotransportes auf dem Autodach, was dem Klima schadet.

VCS Verkehrs-Club der Schweiz / PRO VELO Schweiz