«Den Regen nehmen wir wohl mit. Bis gleich im Wagon 712 des EC Transalpin.» Leider sollte Daniel Predota, Österreichs Tourismus-Botschafter in Zürich und unser Reiseleiter, Recht behalten. Kaum sind wir am Achensee (930 m ü. M.) angekommen, verschwinden die Bergkulissen in düsteren Wolkenschwaden. Einen alpinen Gardasee im Kleinformat könnte man ihn nennen: im Süden ein rundliches Becken, türkisfarben, gegen Norden ein langer Arm, flankiert vom Karwendel- und dem Rofangebirge. Er ist rundum zugänglich, der autofreie Seeuferweg von Maurach bis Achenkirch zudem ein Erlebnisparcours für Kinder. Im Hochsommer bis gut 20 Grad warm, punktet er bei Seglerinnen und Surfern mit kräftigen Windböen aus dem nahen Bayern. Und: Von Jenbach schnauft eine der weltweit ältesten Dampf-Zahnradbahnen zu ihm herauf und gewährt dort Anschluss an die Achensee-Schifffahrt.
Statt per E-Bike fahren wir mit dem Kleinbus ins Falzthurntal hinein, das schon Teil des Karwendel-Naturparks, des landesweit grössten, ist. Wie Silberfäden rinnen überall Bäche die jähen Bergflanken hinunter, während wir in der altehrwürdigen Sennhütte Falzthurn in die Kunst des perfekten Kaiserschmarrn eingeführt werden und später auf der Gramaialm den familienfreundlichen Alpgasthofbetrieb mit dem nagelneuen Natur-Spa-Paradies bewundern. Die Speisekarte, die Zimmer(preise), das Ambiente des Tals: Man käme sehr gern sehr bald wieder hin. Sei’s von oben herab nach einer Wander- oder Mountainbiketour, sei’s von Pertisau herauf auf Langlaufski.