Mit der Reservationspflicht für den Veloselbstverlad wird die Zahl der selbst verladenen Fahrräder eingeschränkt. So sollen ab Frühjahr 2021 Velos auf allen IC/EC-Linien nur noch nach vorgängiger Reservation transportiert werden.
In der breit angelegten Umfrage des VCS haben sich 63 % der Befragten gegen die Reservationspflicht ausgesprochen. Als Hauptgründe nennen sie den Verlust der Flexibilität bei Velotouren sowie die Einschränkungen, welche eine Reservationspflicht mit sich bringt.
29 % der Befragten können hingegen mit der Pflichtreservation leben, sofern die Massnahme zeitlich begrenzt wird und damit eine Garantie für einen freien Veloplatz einhergeht. Dies ist heute oft nicht gegeben, da zu viele Velos im gleichen Zug mitgeführt werden, und zudem die Veloplätze oft durch Gepäck und Kinderwagen versperrt sind.
SBB stehen in der Pflicht − nicht die Velofahrenden
Um Kapazitätsengpässe zu bewältigen, braucht es aus Sicht des VCS mehr Mitnahmemöglichkeiten und Platz für Fahrräder. Die Umfrage ergab auch den Wunsch nach einer stärkeren Mitwirkung und mehr Einbezug der Velofahrenden bei künftigen Entscheidungen der SBB.
Ferner darf aus Sicht des VCS eine generelle Reservationspflicht höchstes einmalig und als vorübergehende Massnahme eingesetzt werden, um den Kapazitätsengpässen im kommenden Sommer zu begegnen. Langfristig sollen aber die nötigen Kapazitäten geschaffen werden. Der Trend zum Fahrrad nimmt weiter zu. Können Velos nicht im ÖV transportiert werden, so wird dieser Verkehr auf den motorisierten Individualverkehr ausweichen. Dies widerstrebt dem Ziel, der stärkeren Verlagerung des Freizeitverkehrs auf den ÖV.
Die Meinungsumfrage des VCS zur Reservationspflicht im Veloselbstverlad lief online vom 3.-13. Dezember 2020. Insgesamt nahmen 4617 Personen aus allen Landesteilen an der Befragung teil. Die Teilnahme stand allen interessierten Personen offen.