Slowenien: Zwischen Meer und Bergen

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Der Bleder See mit seiner Insel: ein magisches Bild.

Nur wenige Zugstunden von der Schweiz entfernt empfängt Slowenien die Reisenden in einer tollen grünen Umgebung. Von der kleinen Hauptstadt aus geht es an die Adria oder in die Berge im Nor-den. Egal in welche Richtung man fährt, es gibt vieles zu bestaunen.

Die Liebe und das Grün

Der Legende nach wurde Ljubljana vom griechischen Helden Jason und seinen Argonauten gegründet, als sie von ihrer Suche nach dem Goldenen Vlies heimkehrten. Der Ursprung des Stadtnamens ist jedoch unklar, die schönste Version verweist auf das slawische Wort Luba, das so viel wie «geliebte Stadt» bedeutet.

Ljubljana hat knapp 300 000 Einwohnerinnen und Einwohner, das Zentrum ist seit vielen Jahren eine Fussgängerzone. 2016 durfte sich die Stadt mit dem Titel «Grüne Hauptstadt Europas» schmücken. Auffällig ist die farbige Architektur mit einer Mischung aus Barock, Neoklassizismus und Jugendstil. Der Fluss Ljubljanica, der durch die Stadt fliesst, zeichnet einen blaugrünen, von Bäumen gesäumten Weg. Rund zwanzig Brücken überqueren den ruhigen Flusslauf. Die berühmteste ist wohl die Dreifachbrücke Tromostovje, die das Zentrum mit der Altstadt verbindet.

Mitten in der Stadt erhebt sich ein bewaldeter Hügel, oben thront das Schloss Ljubljana. Das Gebäude stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert und gehört der Stadt, die in den 60er-Jahren eine umfassende Renovation in Angriff nahm – die Arbeiten dauerten 30 Jahre. Das Resultat ist gelungen, aber eher modern; wer auf der Suche nach historischen Gemäuern ist, könnte enttäuscht sein.

Salzige Brise

Von Ljubljana aus fährt der Zug nach Westen bis Koper. Die Stadt an der Adria und ihr grosser Handelshafen spielen für Slowenien eine wichtige strategische Rolle. Triest liegt gerade mal gut zehn Kilometer entfernt, der Einfluss Italiens ist in den Fussgängerzonen, in der Küche und im Flair von Koper überall spürbar. Man flaniert gerne durch das historische Zentrum, über den grossen mittelalterlichen Platz oder dem Hafen entlang.

Um zu baden, eignet sich der authentische Charme von Piran ganz im Westen des Landes besser. Dessen Häuser mit den orangefarbenen Dächern, in der Altstadt dicht gedrängt, dehnen sich bis zur Spitze der Halbinsel aus. Die engen Gässchen führen zum höchsten Punkt der Stadtmauer, von wo aus man die nur wenige Kilometer entfernten Länder Italien und Kroatien ausmachen kann.

Pferde, Grotte und Schloss

Etwas weiter im Norden ermöglicht ein Zwischenhalt in Postojna den Besuch der gleichnamigen Grotte. Die riesige Höhle erstreckt sich über fast 25 Kilometer und bietet ein faszinierendes Stollenlabyrinth. Es brauchte Millionen von Jahren, bis dieser unterirdische Palast seine heutige Form bildete. Die bereits Ende 19. Jahrhundert in Betrieb genommene kleine Bahn bringt jedes Jahr Tausende von Besucherinnen und Besucher ins Innere der berühmtesten Grotte Sloweniens.

Einige Kilometer von Postojna entfernt liegt das Schloss Predjama. Sein Name bedeutet auf Slowenisch wörtlich «vor der Grotte» und unterstreicht die Besonderheit des Gebäudes: Der majestätische Bau aus dem Mittelalter ist in eine hohe Felswand gebaut, die Innenräume sind direkt in den Felsen gehauen.

Auf den Hügeln des Nationalparks

Slowenien ist ein Bergland. Im Norden erheben sich die Julischen Alpen, der höchste Gipfel, der Triglav, liegt auf 2800 MeternHöhe im gleichnamigen Nationalpark nahe Italien und Österreich. Als Wahrzeichen Sloweniens ist er auch auf der Landesflagge abgebildet.

Am Fuss der Berge lohnt das hübsche Städtchen Bled einen Besuch. Mitten im kleinen See bietet die einzige Insel Sloweniens in jeder Jahreszeit einen zauberhaften Anblick. Nach einem Spaziergang dem Ufer entlang kann man mit einer Pletna, einer traditionellen Gondel, die Kirche auf der Insel besuchen.

Wein und Velo

Ganz am Ende der Bergkette liegt Maribor, die zweitgrösste Stadt Sloweniens. Ihr nicht sehr grosses Zentrum lässt sich gut zu Fuss besuchen. An der Drava bewundert man die älteste Weinrebe der Welt. Sie soll über 440 Jahre alt sein. Gesichert hinter einem Zaun klettert der Rebstock die Wand des Weinhauses empor, in dem seine Geschichte erläutert wird. Die Trauben liefern ein paar Flaschen pro Jahr – reserviert für ganz besondere Gelegenheiten.

Informationen

Verkehr: Das Zug- und Busnetz ist im ganzen Land relativ gut ausgebaut, vor allem rund um die touristischen Sehenswürdigkeiten. Es gibt auch Carpooling für günstiges Reisen, bei dem man Einheimische treffen kann (www.prevoz.org – nur auf Slowenisch, aber zugänglich). Eine hervorragende Wahl ist das Velo, ist doch das ganze Land mit Velowegen ausgestattet.

Unterkunft: Wer ein authentisches Erlebnis auf dem Land sucht, bucht die Unterkunft bei privaten Gastgebern. Ein Aufenthalt auf einem der zahlreichen Bio-Bauernhöfe bietet Gelegenheit, die Tätigkeiten der Einheimischen (namentlich Bienenzucht) kennen zu lernen und lokale Produkte zu entdecken. In Ljubljana oder Maribor gibt es eine breite Auswahl an Hotels.

 

Slowenien ist ein grünes Reiseziel par excellence. Mehr als 60 Prozent des Landes sind von Wäldern bedeckt, die intakte Natur ist omnipräsent. Das Fremdenverkehrsamt und die Behörden unternehmen alles, um das Land als nachhaltige Destination bekannt zu machen. Seit 2016 unterstreicht das Label «Slovenia Green» das Engagement der involvierten Akteure für den Umweltschutz und den Schutz der Ökosysteme.

Von Zürich rollt der Nachtzug Richtung Osten. Die slowenische Hauptstadt Ljubljana ist idealer Ausgangspunkt, um das Land zu erkunden. Etwa hundert Kilometer entfernt befinden sich im Westen die Küsten der Adria und im Osten die Stadt Maribor. Baden, Natur, Geschichte, Wein: Slowenien bietet rundum ein authentisches Erlebnis.

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