Der VCS nimmt das Modell der Niederlande zum Vorbild: Mit einer nationalen Strategie zur Förderung des Velos hat es das Land geschafft, das Velo zur Nr. 1 der Verkehrsträger zu erheben. Die Erfahrungen der Niederlande können auch in der Schweiz genutzt werden. Hierzulande werden die Kantone mit dem neuen Veloweggesetz verpflichtet, Velowegnetze zu planen. Das ist ein wichtiger Schritt vorwärts - doch eine Planungspflicht alleine genügt nicht.
Um qualitativ hochstehende Veloinfrastrukturen zu bauen, braucht es auch gutes Vorwissen. Dazu gehört fundierte Unfallforschung, die Analyse von Verkehrsflüssen und basierend darauf eine vertiefte Ausbildung für angehende Verkehrsplanerinnen und -planer.
Mit dem Masterplan zum Veloland Schweiz
Für Stéphanie Penher, VCS-Bereichsleiterin Verkehrspolitik und Kampagnen bedarf es in der Schweiz eines stärkeren Efforts zu Gunsten des Fahrrads: «Ein Grossteil der hierzulande zurückgelegten Autostrecken sind kürzer als drei Kilometer - die perfekte Velodistanz.» Dem Veloverkehr sei darum eine höhere Bedeutung zuzumessen.
«Mit einer koordinierten Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden in unterschiedlichen Fachbereichen kann der Veloverkehr gefördert werden. Dafür schlägt der VCS einen Velo-Masterplan vor, welcher einen konkreten Zielwert für den Veloanteil am Gesamtverkehr festlegt», sagt Penher weiter. Analog zu anderen Strategien des Bundes (z. B. Roadmap Elektromobilität) müsse der Masterplan als gemeinsame Verpflichtung der öffentlichen Hand und privaten Akteuren erarbeitet und umgesetzt werden.